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Demonstration ohne Heckmeck

Hochüberlegen und Rennrekord: Heck M Eck mit Christoph Schwarz
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Östereich

(nn) Wien-Krieau, Sonntag, 20. Juni 2021. Wie inzwischen gewohnt kämpfte die Trainergemeinschaft von Robert Gramüller und Josef Sparber an diesem Hitze-Sonntag an mehreren Fronten. Kurz vor „High Noon“ klinkte sich ihr Days of Thunder mit Thorsten Tietz in Berlin-Mariendorf mit dem Adbell-Toddington-Rennen den ersten Zacken der dreifachen deutschen Krone ein.

Ganz so hektisch und aufwändig wie bei Björn Goop, der am Samstagnachmittag erst im finnischen Kouvola präsent und dann mittels Privat-Flugzeug nach Boden gedüst war, wo er rechtzeitig zur Mittsomer-V75 eintrudelte, geht’s bei den Bajuwaren nicht zu: Zum um kurz nach 18.00 Uhr angesetzten 136. Österreichischen Traber-Derby, in dem sie mit Heck M Eck und Jack is Back höchst aussichtsreich vertreten waren, bedienten sie sich bewährter Catchdriver.

„Beide nehmen sich nicht viel, doch muss Jack einen kurzen Trainingsstopp wegen einer kleinen Indisposition verkraften, so dass Heck M Eck wohl der Chancenreichere ist“, hatte Sparber in Mariendorf verraten - und sollte sich, zumindest was Heck M Eck betraf, als erstklassiges Orakel entpuppen.

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Racingmanager Marcus Gramüller überglücklich (Foto: privat)

Mit dem verlor Christoph Schwarz, der ihn bereits im Anton-Poschacher-Gedenkrennen am 1. November und im Großen Preis der österreichischen Lotterien am 11. Oktober jeweils hinter Jack is Back zum Ehrenplatz gesteuert hatte, von der „5“ den Kampf um die Führung gegen Mon Amour Venus und parkte sofort hinter der Celebration-XL-Tochter ein. Zum zweiten Duo Spanedohano, der sich ausgangs der ersten Kurve vor Trainingskameradin Power Uno gesetzt hatte, klaffte genügend Sicherheitsabstand.

Auch hinter diesen Beiden war lange Zeit reichlich Platz: Jack is Back, an der „1“ sehr mäßig in die Hufe gekommen, führte die dritte Abteilung gemeinsam mit der sich außen vor Lido und Samuel produzierenden Suzi KP an. Allmählich rückte der Pulk dichter zusammen, und als der schwungvoll gebrachte Lido die brave Suzi KP in der Todeslage ablöste, sah Christoph Schwarz auch seine Zeit gekommen.

700 Meter vorm Ziel gab er Heck M Eck den Kopf frei. Im Nu umflankte der Odessa-Santana-Sprössling die tapfere Stute und begann mit seiner Absetzbewegung. Eingangs der Zielgeraden war er bereits weit voraus, und nur um ihn so grenzenlos allein auf weiter Flur vor der Arbeitsverweigern zu bewahren, rüttelte und schüttelte ihn Schwarz. Das reichte für Mr. Zuverlässig, der beim zwölften Auftritt meilenweit voraus - es dürften um die zwölf Längen gewesen sein - zum vierten und wertvollsten Sieg bis ins Ziel hellwach blieb. Schwarz sowieso, der mit „kreiselnder“ Peitsche seinen ersten Derby-Triumph ein paar Meter vorm Ziel zu feiern begann.

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Happy in Wien: Christoph Schwarz und Simon Gramüller (Foto: privat)

Spannend war allein der Vierkampf um die weiteren Prämien, den der von Gerhard Mayr kräftig unterstützte Antonshofer Spanedohano (von Donato Hanover) um eine Länge gegen die sich zäh verteidigenden Suzi KP (von El Nino) gewann. Für Platz vier fing einen „Hals“ später die weit außen heranraufende Varenne-Tochter Hofburg den Kadabra-Sohn Lido um etwa den ähnlichen Abstand ab.

Tempomacherin Mon Amour Venus hingegen trudelte arg gerupft sechs Längen später am Zielrichter vorbei. Noch schlimmer erging es Power Uno, hinter der Stargast Jos Verbeeck tatsächlich Zauberkünste hätte walten lassen müssen, und Jack is Back. Beim Sohn von Derbysiegerin Black Attack scheinen die Konditionsrückstände doch größer als von Sepp Sparber verkündet gewesen zu sein: Er wurde 500 Meter vorm Ziel chancenlos angehalten.

Ein kleines Schmankerl gab’s für das Erfolgsteam obendrauf: Mit 1:15,0 unterbot der nunmehr 60.155 Euro reiche Heck M Eck, der Zeit seiner Laufbahn nie schlechter als Dritter war, den alten Derby-Rekord von Striking Actions (2009 mit Hugo Langeweg noch über 2300m) und HP Smek (2014 mit Martin Redl über 2600m) um 0,2 Sekunden.

136. Österreichisches Traber-Derby (nat., Vierjährige)
2600m Autostart, 50.000 Euro
1.    Heck M Eck    15,0    Christoph Schwarz    16        
    4j.br. Hengst von Odessa Santana a.d. Devona von Timberland
Be: Johann Holzapfel & Stall GESVEA; Zü: Marcus Gramüller & Gerhard Sporrer; Tr: TG Robert Gramüller / Josef Sparber
2.    Spanedohano    16,2    Gerhard Mayr    361
3.    Suzi KP    16,2    Martin Redl    1303
4.    Hofburg    16,2    Franz Konlechner    424
5.    Lido    16,2    Hubert Brandstätter jr    133
6.    Mon Amour Venus    16,8    Matthlias Schambeck    57
7.    Power Uno    18,5    Joseph Verbeeck    710
    Delta Venus    dis.r    Thomas Royer    930
    Samuel    agh.    Wolfgang Ruth    345
    Jack is Back    agh.    Erich Kubes    84
Sieg: 16; Richter: überlegen Weile - 1 - Hals - Kopf - 6 Längen; 10 liefen
Wert: 25.000 - 12.500 - 6.250 - 3.125 - 2.000 - 1.125 Euro

Video: https://www.youtube.com/watch?v=gtUpbIQmEKk