Stall / Info / Trabrennsport aus aller Welt / Das Critérium Continental ruft

Das Critérium Continental ruft

Instrumentaliste überrascht im Prix Octave Douesnel (Foto: letrot.com)
Aucun objet associé.
Frankreich

Vincennes, Samstag, 10. Dezember 2022. …und dieser Ruf verhallte nicht ungehört bei den Vierjährigen Europas für die am Heiligen Abend entschiedene Gruppe-I-Prüfung, bei der für den Sieger nebst 90.000 Euro ein Startplatz im Prix d’Amérique auf dem Spiel stehen wird.

Speziell im Prix Octave Douesnel für die Hengste kam es zu einem echten Gipfeltreffen, bei dem die Gastgeber alles aufboten, was Rang und Namen bzw. in den letzten Woche seinen Hut in den weiten Ring geworfen hatte.

Vom wiedererstarkten Italiano Vero, zumindest nach Gewinnen noch immer die Nummer eins seiner Generation „en France“, über Idao de Tillard und Izoard Védaquais, die kräftig an seinem Thron sägen, bis zu dem etwas später erweckten Idéal du Pommeau, der seinen Trainer Sébastien Guarato sehr an Face Time Bourbon erinnert und nach dem Winter-Meeting für stolze 12.000 Euro decken soll, war ein geradezu furchterregendes Quartett unter Order.

Die schönste Sinfonie spielt Imstrumentaliste

Wenn Vier sich streiten, freut sich manchmal ein Fünfter, den niemand auf der Rechnung hat: Instrumentaliste profitierte für seinen ersten Gruppe-Treffer von einer Klasse-Fahrt Gabriele Gelorminis sowie Galoppaden von zwei der Großen.

Der erstmals rundum barfuß antretende Idéal du Pommeau kam, nachdem er sich gerade die Führung gesichert hatte, unter dem immensen Druck Idao de Tillards eingangs des Bogens von Joinville schwer aus dem Tritt - ein Fehler, den Trainer Guarato nicht an der mangelnden Balance festmachen wollte: „Ich denke, er sprang in dem Moment, als ihn Matthieu aufnehmen wollte. Schade, wir haben nichts von ihm gesehen, doch ich bin überzeugt, dass er einer für den Amérique ist.“ sondern am harschen Tempo.

00221407-063-scoopdyga-07049daa-78a4-11ed-bdb7-8349ae1d67cf

Foto: paris-turf.com

Clément Duvaldestin gab die Spitze wenig später an den beim Aufcantern nicht ganz rund laufenden Izoard Védaquais ab, und als sich peu à peu Italiano Vero mit Instrumentaliste und Idéal Ligneries im Schlepptau allmählich an dessen Seite arbeitete, saß der Favorit früh in einer Falle, aus der es bis zum Ziel kein Entrinnen geben sollte.

Auch Izoard Védaquais‘ fast schon erwartete Galoppade eingangs der Zielgeraden nützte ihm wenig, denn sofort scherte Italiano Vero vor ihm nach unten. Instrumentaliste hatte dadurch freie Fahrt voraus, und Gelormini nahm mit dem Vierten des Critérium des 4 Ans um einen „Hals“ Revanche am damaligen Sieger.

Trostpflaster für den gefesselten Dritten Idao de Tillard, dass er ein Rennen für die Moral absolvieren konnte, was sich auf dem weiteren Meeting-Weg durchaus auszahlen kann, wie Vater Thierry Duvaldestin zu Recht befand: „Nachdem er schon Idéal du Pommeau überflügelt hatte, wollte Clément nicht noch bei Izoard gegenhalten. Idao stand bis zum Ende am Gebiss. Er wird ohnehin nicht alle Rennen gewinnen können.“  

Begeistert war Guarato von seinem „Winner“: „Instrumentaliste ist klar auf dem aufsteigenden Ast. Auch ist Italiano Vero keine Laufkundschaft, sondern bereits für den Amérique qualifiziert. Nächstes Ziel ist wie für Idéal du Pommeau das Criterium Continental. Danach werden wir sehen, wohin die weitere Reise für diese Beiden ght.“

Prix Octave Douesnel (Gruppe II int., vierj. Hengste)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1.    Instrumentaliste    12,5    Gabriele Gelormini    240
    4j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Ulzhane von Offshore Dream
    Be: Gianni Fascella; Zü: Ec. Serge Bernereau; Tr: Sébastien Guarato
2.    Italiano Vero    12,5    David Thomain    60
3.    Idao deTillard    12,7    Clément Duvaldestin    19
4.    Cocco BFC    12,8    Franck Ouvrie    390
5.    Idéal Ligneries    12,8    Franck Nivard    690
6.    Mister Invictus    12,9    Benjamin Rochard    600
7.    Capital Mail    12,9    Mario Minopoli jr    1170
8.    Condor Bar    13,6    Jean-Michel Bazire    490
9.    Cash Maker    16,4    Junior Guelpa    1240
    Izoard Védaquais    dis.r.    Eric Raffin    81
    Idéal du Pommeau    dis.r.    Matthieu Abrivard    46
    Carlomagno d‘Esi    dis.r.    Alexandre Abrivard    360
Sieg: 240; Richter: Kampf Hals - 1¼ - 1½ - 1 - ¾ - ¾ Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 14,0/1200m - 12,9/1700m - 13,0/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-10/7500/4

Speedige Signorina

Für eine deftige Überraschung hatte 35 Minuten zuvor im Prix Ariste Hémard für die vierjährigen Ladys Cash Bank Bigi gesorgt, der Benjamin Rochard für ihren dritten Frankreich-Erfolg ein Traumrennen hinter der in der Außenspur regierenden Favoritin Inmarosa servierte.

Mit der knapp vor Inoubliable zur Favoritin gekürten Amiral-Sacha-Tochter ließ Léo Abrivard die von Yoann Lebourgeois schwungvoll vor Isla Bonita nach vorn gebrachte I Love Me nicht aus den Fängen und hatte schon an der letzten Ecke das bessere Ende für sich, jedoch die Rechnung ohne ihre Schattenfrau gemacht.

Die im Sommer von Alessandro Gocciadoro zu Fabrice Souloy überstellte Cash Bank Bigi, die in ihrer Heimat vor 1½ Jahren mit fünf Siegen an der Alltags-Strippe hervorgetreten war, bedankte sich auf ihre Weise für die Zugdienste und setzte sich um eine halbe Länge sicher durch. Deutlich Raum war zu Isla Bonita, die die nach der langen Führung nicht mehr durchziehende I Love Me deutlich für Rang drei distanzierte.

Cash-Bank-Parigi

Foto: vendopuledri.it

Bereits im ersten Bogen riss eine stolze Serie: Beim siebten gemeinsamen Auftritt erreichte Inoubliable mit ihrem Lieblingschauffeur Eric Raffin erstmals nicht das Treppchen: Sie prallte auf die vor ihr galoppierende und stark aufgenommene Ivanka de Jilme und verlor alle Chancen.

Screenshot 2022-12-11 at 10-02-16 Instagram

Foto: Instagram Le Trot

„Es lief wie im Traum“, bestätigte Rochard, für den dies der 500. Sieg war - er holte zum Abschluss der Karte auch noch Nummer 501 mit Diamant de Larré unter Dach und Fach -, „zu Beginn der Zielegarden packte sie noch mal prächtig an.“

Solch eine Saison mit 147 Treffern hatte der 26-jährige noch nie, „und es wird nicht einfach, das zu wiederholen“, ist sich die Nummer acht des „General-Klassements“, das weiterhin Alex Abrivard mit 317 zu 289 Siegen vor Raffin anführt, der Schwere dieser Aufgabe sehr wohl bewusst.

Nichts zu meckern hatte Léo Abrivard: „Inmarosa hat sich toll verkauft. Diesmal hatte sie die Nase im Wind, das nächste Mal kann es ganz anders laufen...“

Prix Ariste Hémard (Gruppe II int., vierj. Stuten )
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Cash Bank Bigi    12,8    Benjamin Rochard    343
    4j.br. Stute von The Bank a.d. Settenotte Club von Broadway Hall
    Be : Rossano Biselli, IT; Zü: BiGi Farm Srl (Laura Tartaglione), IT; Tr: Fabrice Souloy
2.    Inmarosa    12,8    Léo Abrivard    29
3.    Isla Bonita    12,9    David Thomain    190
4.    I Love Me    13,2    Yoann Lebourgeois    110
5.    Cadillac Grif    13,2    Franck Ouvrie    920
6.    Isla Jet    13,3    Matthieu Abrivard    76
7.    Collier    13,3    Mario Minopoli jr    1030
8.    I Want You    13,6    Julien Dubois    480
9.    Calypso di Poggio    15,4    Gabriele Gelormini    280
10.    Inoubliable    15,7    Eric Raffin    41
11.    Idylle Speed    20,3    Franck Nivard    99
    Imhatra Am    dis.r.    Jean-Michel Bazire    110
    Icône de Castelle    dis.r.    Alexandre Abrivard    460
    Ivanka de Jilme    dis.r.    Paul-Philippe Ploquin    630
Sieg: 343; Richter: sicher ½ - 2 - 3 - ¾ - Hals - Hals - 1½ Längen; 14 liefen
Zw-Zeiten: 12,9/1200m - 13,2/1700m - 13,5/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-10/7500/3

Das Dutzend ist voll

Endlich einen Sieg des Gemeinten gab’s im Prix Narquois für Fünfjährige, die noch keine 305.000 Euro verdient hatten und in dem der Nachfolger von Cracks wie Monté-Weltrekordler Dreambreaker (2018), Feydeau Seven (2020) und Ampia Mede SM (2021) gesucht und in Horsy Dream gefunden wurde.

Der Scipion-du-Goutier-Nachkömmling hatte allerdings ganz schön zu knabbern, bis er nach 1.100 Metern den hartnäckigen Héliot de Cahot von der Kommandobrücke verdrängt hatte. Als bald Hamilton Renka außen mit Schmackes aufzog, musste man Schlimmes um den kleinen Braunen befürchten. Zum Glück begnügte sich der Angreifer nach kurzer Klärung der Fronten mit der Rolle des willigen Begleiters, so dass Eric Raffin bergauf auf der Bremse stehen und die Fahrt auf 1:18 drosseln konnte.

FjoLtWyWQAcKKq9

Foto: Twitter Risto Olamo

Solch eine Taktik kann gelegentlich schwer ins Auge gehen, doch Horsy Dream ließ den noch amtierenden Champion nicht im Stich. Obwohl Hamilton Renka zeitig das Handtuch warf, Haziella d’Amour und Heart of Gold ihre Chancen vergaloppierten und Héliot de Cahot damit den frühzeitigen Ausstieg ermöglichten, bekam der Fuchs den munter davon preschenden Horsy Dream nicht mal ansatzweise zu packen, für den dies der zwölfte Treffer war.

Dessen Mentor Pierre Belloche zeigte sich total begeistert: „Es waren logischerweise nicht die Spitzen der Generation ‚H‘ dabei, aber wie er zweimal extrem beschleunigt hat - und das mit noch immer vollem Beschlag -, hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ich denke, er hat noch ein wenig Luft nach oben. Die braucht er auch, denn als nächste Aufgabe steht der Prix Ténor de Baune am 24. Dezember an. Das ist eine ganz andere Nummer. Aber teilnehmen will ich schon, und wie weit es nach vorn geht, werden wir dann sehen. Bislang präsentiert sich Horsy Dream als komplettes Pferd, an dem nichts auszusetzen ist.“

Prix Narquois (Gruppe III int., Fünfjähr., keine 305.000 Euro)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1.    Horsy Dream    13,6    Eric Raffin    19
    5j.br. Hengst von Scipion du Goutier a.d. Bonanza du Closet von Prince Gédé
    Be: Ec. du Closet; Zü: Jean-Marie Deschamps; Tr: Pierre Belloche
2.    Héliot de Cahot    13,6    Alexandre Abrivard    64
3.    First Blood    13,7    Jean-Michel Bazire    48
4.    Huwaga    13,8    Nicolas Bazire    81
5.    Babirussa Jet    14,1    Léo Abrivard    150
6.    Berenice Bi    14,3    Jean-Charles Piton    800
7.    Hamilton Renka    17,8    Pierre-Yves Verva    820
    Heart of Gold    dis.r.    Matthieu Abrivard    300
    Haziella d’Amour    dis.r.    Laurent-Claude Abrivard    190
Sieg: 19; Richter: leicht 1 - 1½ - 1½ - 3½ - 3 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 12,6/1200m - 12,9/1700m - 14,4/2200m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-10/7500/5