Connis Big Point

Åby, Mittwoch, 21. September 2022. 17 Tage nach dem Derby bat Schweden zum S:t Leger, das jedoch im Vergleich zu Deutschland bei einer Dotation von gerade 324.000 SEK (rd. 30.000 Euro) keine Derby-Größen hinterm Ofen hervorzulocken vermochte. Die versuchen sich wenn überhaupt lieber in der Qualifikation zum Europa-Derby der Vierjährigen, das drei Tage später ansteht. Außerdem führt es über 3.140 Meter plus Zulagen und ist für Ausländer offen.
Das Treffen der elf mehr oder weniger (noch) Namenlosen münzte Conrad Lugauer in einen überlegenen Erfolg mit Eagle Rock um. Mit dem von Werner Eder gezüchteten Hengst nutzte der gebürtige Regensburger den Vorteil des ersten Bandes, schwang sich von der „3“ vor Hawker Typoon (2) und dem Michael Nimczyk anvertrauten Oblivion sofort in die Regie und legte eine Fahrt im mittleren 1:16er Bereich vor, bei der echte Nagelproben ausblieben.
Selbst der fürs äußere Gleis zuständige Akilles Face wagte sein Mütchen nicht zu kühlen. Wie wohl Adrian Kolgjini daran getan hatte, offenbarte sich 600 Meter vorm Ziel, als der Raja-Mirchi-Sohn die Siebensachen packte und kläglich im Hintertreffen verschwand. In jenem Moment machte Lugauer Ernst und schnellte auf zwei, drei Längen von den Verfolgern weg. Bis ins Ziel baute Eagle Rock den Vorsprung auf 5½ Längen vor Hawker Typoon (von Maharajah) und Deutschlands Derby-Sechstem Oblivion (von SJ’s Caviar) aus, ohne für den vierten Sieg aus 14 Versuchen, mit dem sein Konto um 150.000 auf 395.400 Kronen kletterte, sichtlich gefordert zu sein.
„Wenn ich ehrlich bin, haben wir übers ganze Jahr davon gesprochen, mit ihm ins Derby zu gehen, doch dafür hatte er am Tag x zu wenig Punkte. Eagle Rock hat mehrfach bewiesen, überdurchschnittlich zu sein, vor zwei Starts in 1:11,5 über 1.640 Meter gewonnen. Er vereint alles, was ein gutes Rennpferd braucht - Schnelligkeit, Kraft, Rennkopf. Nur wachsen muss er noch ein wenig - in die Höhe und in die Breite. Aber er wird sich weiterentwickeln, auch was Routine und Härte betrifft. Heute war er zu Anfang ein wenig zu lebhaft. Das hat sich nach 1.500 Metern gegeben, ich konnte ihn gut regulieren und ihm die Reserven für den Schlussteil aufsparen“, fiel Lugauers Fazit rundum positiv aus.
S:t Leger (int., Vierjährige)
3140m Bänderstart; 20m Zulage ab 300.001, 40m ab 600.001 SEK; 324.000 SEK
1. Eagle Rock 3140 14,6 Conrad Lugauer 41
4j.br. Hengst von SJ’s Caviar a.d. Mayflower Face von Viking Kronos
Be: Stall Tirol; Zü: Werner Eder; Tr: Conrad Lugauer
2. Hawker Typoon 3140 15,0 Thomas Uhrberg 79
3. Oblivion 3140 15,0 Michael Nimczyk 58
4. Fortnite 3160 14,6 Jeppe Juel 160
5. Custom Cash 3160 14,8 Erlend Rennesvik 872
6. Cintra 3180 14,4 Carl Johan Jepson 134
7. Lucky Guy Boko 3160 14,9 Tyler Mifsud 367
8. Lorenzo Boko 3180 14,6 Johan Untersteiner 201
9. Conch on Inn 3160 15,1 Mika Forss 166
10. Full of Muscles 3180 15,0 Rikard Skoglund 194
11. Akilles Face 3160 15,8 Adrian Kolgjini 32
Sieg: 41; Richter: überlegen 5½ - k.Kopf - 1¼ - 3 - ½ - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 18,0/500m - 16,9/1000m - 16,6/1500m - 16,3/2000m - 11,5/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 SEK
Kitty Hawk bei den Youngstern
Einen Schnaps mehr für die Hälfte der Arbeit gab’s für die Youngster in der zweiten Runde der Breeders‘ Crown zu verdienen, mit der der Abend im Mölndal eröffnet wurde. Eine erstklassige Vorstellung auf den geforderten 1.640 Metern gab vor allem Kitty Hawk, die von der „5“ mit Kevin Oscarsson vor dem im zweiten Bogen ausfallenden Ice Peak und Com Isidor in Front segelte, bis ins Ziel unantastbar blieb und sich wie eine Alte präsentierte.
Nicht minder imponierend der Endspurt der von Daniel Wäjersten vorbereiteten Walner-Tochter Feel no Pain, die aus dem dritten Paar noch bis auf eine halbe Länge heran schoss. In ihrem Sog stiefelte zwei Längen zurück Ninetta Boko (8) zu Bronze; mit der Father-Patrick-Tochter aus dem Quartier von Erwin Bot war Michael Nimczyk in dritter Spur hängen geblieben und hatte die mit einem Ehrenplatz aus Wolvega angereiste Dunkelbraune bis ans Ende des Pulks zurück beordert, von wo sie auf den finalen 300 Metern prächtig anpackte.
Breeders’ Crown -Zweijährige - 2. Runde - (int.)
1640m Autostart, 377.000 SEK
2. Runde
1. Kitty Hawk 14,3 Kevin Oscarsson 33
2j.dklbr. Stute von Fourth Dimension a.d. Nalda Nof von Supergill
Be: Stall Courant HB; Zü: Am Bloodstock AB; Tr: Stefan Pettersson
2. Feel no Pain 14,4 Magnus Jakobsson 55
3. Ninetta Boko 14,7 Michael Nimczyk 57
4. Com Isidor 14,9 Mika Forss 199
5. Immortal Doc 15,0 André Eklundh 442
6. Fiddle Faddle 15,0 Tommy Zackrisson 249
7. Kaffe Latte Sisu 15,2 Per Nordström 160
8. Obsess’em 19,2g Johan Untersteiner 37
Ice Pack dis.r. Thomas Uhrberg 116
Sieg: 33; Richter: leicht ½ - 2 - 1½ - 1 - k.Kopf - 2 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 15,2/500m - 15,5/1000m - 12,2/letzte 500m
Wert: 175.000 - 87.500 - 43.500 - 25.000 - 17.000 - 10.000 - 10.000 - 10.000 SEK
Weitere Runden finden am 5. Oktober (Solvalla) und 14. Dezember (Jägersro) statt. Ein Finale gibt’s bei den Zweijährigen nicht.
Einen weiteren dritten Platz holte Michael Nimczyk in einer Sprintprüfung für Pferde bis 905.000 Kronen an Gewinnen mit Izzi’s Newport (Foto Instagram Team Nimczyk). Der Muscle-Mass-Sohn fand mit der undankbaren „11“ im fünften Par außen drei Positionen hinter dem mit Adrian Kolgjini liierten TomN Jerry Diamant (6) ein Plätzchen recht weit vom vorderen Schuss entfernt.
Während sein Stablemate bereits zur Hälfte des Weges angefasst werden musste und 500 Meter vorm Ziel mit seinem Latein ziemlich am Ende war - letztlich schlug er als „brotloser“ Siebter in 1:12,1 an -, gab’s für seinen Trainingskameraden in dritter Spur dank Global Action den Zug nach vorn. Der mit Hanna Lähdekorpi durch die Todesspur ackernde Wish me Magic (1:11,2) ließ keine Wünsche offen und war zwei Längen voraus nicht zu packen, und auch sein Hintermann Shapes (beide 1:11,5) rang ihn um eine halbe Länge nieder. Den Rest hatte der siebenjährige Wallach im Sack und bekam 11.000 SEK gutgeschrieben.