Cleangame sauber obenauf
(nn) Meslay-du-Maine, Mittwoch, 2. Oktober 2019. Nur einen Monat nachdem Meslay-du-Maine zum ersten Mal in seiner Geschichte Etappenort des GNT gewesen war, stand das 3.000-Einwohner-Städtchen erneut im Mittelpunkt des trabrennsportlichen Geschehens der Grande République.
Auf dem 1614 Meter weiten Rechtskurs 20 Kilometer südöstlich von Laval wurde turnusgemäß der Grand Prix Anjou-Maine um 90.000 Euro entschieden, für den Jean-Michel Bazire auch im Hinblick auf das in einem Monat anrollende Winter-Meeting von Vincennes eine fünfköpfige Armada geschickt hatte. Seinen Star Cleangame, der den greifbar nahen Titel des UET-Masters am 7. September eine Länge voraus Mitte der Zielgeraden versprungen hatte, nahm er wie gewöhnlich selbst an die Hand. Dazu kamen Blé du Gers, Dorgos de Guez, Super Fez und Dreambreaker, der die erste Ausfahrt nach vier Monaten Regenerationszeit mit Romain Congard rundum beschlagen absolvieren durfte.
Eine Rolle spielte aus diesem Quintett allein der 13:10-Favorit, der sich für das Malheur im Masters-Finale gründlich schadlos hielt und dank des 26. Sieges dicht an die runde Million heranpirschte: 988.470 Euro prangen nun auf dem Konto des Anfang 2018 zu Bazire gewechselten Braunen, der drauf und dran ist, die Fußstapfen seines Vorgängers auf diesem Siegerpodest zu füllen: des im Sommer tödlich verunglückten Aubrion du Gers.
So zackig wie Cleangame aus Band zwei schmetterte auch Diablo du Noyer von der Grundmarke los. Eine halbe Runde lang lagen rund fünf, sechs Längen zwischen dem nach 1½-jähriger Pause erst zum dritten Mal wieder antretenden Jasmin-de-Flore-Sohn und seinem ersten Verfolger Ce Bello Romain. Bazire konnte es nur recht sein, dass viel Pfeffer in der Party war. Zügig rückte er mit seinem Wallach auf und hatte dabei Bugsy Malone und Django Riff im Nacken. „Bugsy“, der Grasbahnkönig der vorigen Saison, attackierte eine Runde vor Schluss, worauf Bazire nur gewartet hatte. Im Nu rauschten sie im Gleichschritt an Diablo du Noyer vorbei, doch weil Yoann Lebourgeois unermüdlich am Drücker blieb, ließ er diesen vorbei und harrte der Dinge, die da kommen würden.
Es war die kurze Galoppade Bugsys eingangs der letzten Kurve, die „JMB“ bestens gemundet haben dürfte. Die Führung fiel Cleangame dadurch in den Schoß, und die ließ er sich auch nicht von Ce Bello Romain abjagen, den er mit „Ausgucken“ ganz leicht um eine Länge in Schach hielt. Ohne den Aussetzer wäre vielleicht Bugsy Malone der kniffligere Widerpart gewesen, der auch im Einlauf in der Innenspur wackelte. In der entscheidenden Phase hatte ihn sein Chauffeur jedoch im Griff und zirkelte ihn mit viel Wohlwollen der Stewards zu Rang drei vor Gross Weight und Diablo du Noyer, für die der Zielrichter sicherheitshalber einen Blick aufs Foto warf. Wie nicht anders erwartet machten die übrigen Bazire-Eleven der Mayenne ihre Aufwartung nur zum Spazierenfahren. Ihr trautes Kaffeekränzchen der letzten Vier sprengte allein Be Bop Haufor; ein bisschen mehr hätt’s vor allem für den innen an fünfter Stelle eingeparkten Dreambreaker doch sein dürfen.
„Er war heute wieder bärenstark“, kommentierte „JMB“, „als Yoann eine Runde vor Schluss so herzhaft angriff, sah ich keinen Grund gegenzuhalten. Cleangame muss nicht immer alles allein bewerkstelligen und ist wie gesehen auch aus dem Windschatten prima einsetzbar. 500 Meter vorm Ziel stand alles auf ‚Grün‘. Das war ein ganz leichter Erfolg.“ Am 13. Oktober soll der Ouragan-de-Celland-Sohn auf seinem Weg, der beste Wallach der alten Welt zu werden, sein „Présent“ im Grand Prix du Sud-Ouest geben, der heuer in Toulouse ausgetragen wird. Danach steht am 30. Oktober in Vincennes der Prix des Cevennes auf seiner Arbeitsordnung.
Grand Prix Anjou-Maine (Gruppe III int., Fünf- bis Zehnjähr.)
2875m Bänderstart, plus 25m ab 420.000 Euro; 90.000 Euro
1. Cleangame 2900 13,5 Jean-Michel Bazire 13
7j.br. Wallach von Ouragan de Celland a.d. Red Bell von Jag de Bellouet
Be: Jean-Michel Rancoule; Zü: Alain-Louis Beaumont; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Ce Bello Romain 3. Bugsy Malone 4. Gross Weight 5. Diablo du Noyer 6. Django Riff 7. Vainqueur R.P. 8. Alpha Saltor 9. Bolide Jénilou 10. Dorgos de Guez 11. Be Bop Haufor 12. Super Fez 13. Dreambreaker 14. Blé du Gers Caban Prior Dragon du Fresne |
2875 14,2 Anthony Barrier 2900 13,8g Yoann Lebourgeois 2875 14,6 Théo Duvaldestin 2875 14,6 Eric Raffin 2900 14,2 Jean-Philippe Monclin 2875 14,8 Charles Dreux 2900 14,7 Matthieu Abrivard 2900 14,7 Sylvain Dieudonné 2900 15,1 Ludovic Mollard 2875 16,1 Florian Boudet 2875 16,5 Nicolas Bazire 2875 16,7 Romain Congard 2900 16,2 Benjamin Rochard 2875 dis.r. Sylvain Desmarres 2900 dis.r. Léo Abrivard |
110 92 190 250 420 280 1010 480 930 1530 630 1340 910 620 1410 |
Sieg: 13; Richter: leicht 1 - 4 - 1½ - Kopf - 1½ - ½ Länge; 16 liefen
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro