Classic Connection und Dear Friend die fremdländischen Sieger
Vincennes, Sonntag, 26. Januar 2020. Erster Höhepunkt des Super-Renntags vor offziell 39.978 Zuschauer, bei dem in elf Prüfungen 1.602.000 Euro verteilt wurden, war der 100.000 Euro wertvolle Prix Camille Blaisot für fünfjährige einheimische Sattelspezialisten, in dem es wie vor einer Woche im Prix de Cornulier für den Monté-Primus dieser Generation nichts zu ernten gab.
Obwohl Fado du Chêne mit 25 Meter Zulage allen Raum der Welt hatte, sich aus dem vorderen Gemenge herauszuhalten, versagten dem Hitzkopf wiederum die Nerven. Im Galopp nahm er 40 Meter Freiwilligen-Zulage auf, hatte sich nach einem Kilometer gerade ans nicht auf ihn wartende Feld herangearbeitet, als der nächste Rumpler kam. Den ließen ihm die Rennrichter durchgehen, doch bei Nummer drei im Scheitel der unteren Kurve war dann auch deren Geduld am Ende. Sie verbannten Fado an den Sünderturm, wo der nach 500 Metern ausgefallene French Lover bereits auf ihn wartete.
Viel besser versah es die knapp zur Favoritin erkorene Flicka de Blary, mit der sich Camille Levesque im Windschatten der das Tempo ständig steigernden Fame Music bestens aufgehoben fühlte. 30 Meter zurück führte Fubria die Verfolger an, bis ab dem Gipfel Fun Quick und Fabulous Dream ihr den vermeintlichen dritten Rang abspenstig zu machen begannen. Kurz vorm Einbiegen in die Endgerade hatte die „Musik“ ausgespielt und verabschiedete sich im Galopp, so dass Flicka de Blary geradewegs zum siebenten Sieg, der zugleich der erste der Gruppe II war, durchmarschierte und ihr Konto bzw. das ihres Trainers und Besitzers Thomas Levesque auf 269.730 Euro stemmte. Ein dickes Kreuz dürfte auch Maik Esper unter die Prüfung gesetzt haben: Der von ihm vorbereitete Carpe-Diem-Sohn Fun Quick nutzte den Tag zum Ehrenplatz und dem mit 25.000 Euro höchsten Scheck seiner Laufbahn knapp vor Fubria, die Eric Raffin nach einem Schwächeanfall in der Schlusskurve noch wuchtig auf einen „Hals“ heranscheuchte.
Prix Camille Blaisot (Prix Harley Davidson) - Monté - (Gruppe II nat., fünfj. Hengste und Stuten)
2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 446.000 Euro; 100.000 Euro
1. Flicka de Blary 2850 14,1 Camille Levesque 21
5j.br. Stute von Sam Bourbon a.d. Kalinkaya von Coktail Jet
Be / Tr: Thomas Levesque; Zü: Ec. de Blary
2. Fun Quick 3. Fubria 4. France Brésil 5. Fabulous Dream 6. Flore de Janeiro 7. Forever Speed 8. Ferreteria French Lover Fame Music Fado du Chêne |
2850 14,6 Adrien Lamy 2850 14,6 Eric Raffin 2850 14,8 David Thomain 2850 15,2 Benjamin Rochard 2850 15,4 Anthony Barrier 2850 15,6 Julien Raffestin 2875 15,0 Matthieu Abrivard 2850 dis.r. Guillaume Martin 2850 dis.r. Mathieu Mottier 2875 dis.r. Paul-Philippe Ploquin |
97 110 230 820 460 1440 740 700 310 26 |
Sieg: 21; Richter: überlegen 8 - Hals - 3 - 5 - 3 - 3½ - 2 Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 15,3/1350m - 14,3/1850m - 14,0/2350m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
„New Kids on the Ride“ unter sich
Auch die nächste große Nummer war der Reiterei vorbehalten - diesmal den älteren Semestern. Im Prix Jacques Andrieu wurde nur eine Woche nach ihrem wenig überzeugenden fünften Rang im Prix de Cornulier eher mangels echter Alternativen denn erstklassiger Präsenz Evangelina Blue auf den Favoritenschild gehoben - und diesen Erwartungen nicht eine Sekunde gerecht. Ewig dümpelte sie im Hintertreffen herum und kam erst besser ins Bild, als die ersten drei Plätze vergeben waren. Sie befand sich damit in guter Gesellschaft, denn auch die mit 25 Meter Zulage bedachten Coach Franbleu, der nach vielen Auftritten dieses Winters allmählich Wirkung zeigt, und der unterwegs zweimal attackierende Vertige de Chenu spielten in der Schlussrechnung keine Rolle. Über Emir de Rebomard, mit 273.420 Euro an Gewinnen der Underdog der Zehn, nahm Julien Raffestin sein Rennreiterherz in beide Hände. Während sich die Reichen noch sortierten, wimmelte er weit voraus die erste harsche Attacke Caban Priors ab, der sich in sein Fahrwasser verzog und dort bestens aufgehoben war. Beim zweiten Zupacken rauschte Vertige de Chenu bergauf an die Flanke des Leaders, wodurch Caban Prior noch besser am Gebiss stand.
Dahinter produzierten sich die Außenseiter Gross Weight und Aribo Mix. Als sich Vertige de Chenu im Schlussbogen allmählich wieder nach hinten verdrückte und auch der mittlerweile aufgerückte Coach Franbleu keinen rechten Biss mehr offenbarte, dirigierte Aurélien Desmarres das Familienpferd nach außen. Ein langer Blick zurück bestätigte dem 23-jährigen, dass von hinten keine Gefahr drohte, und er begann sich auf Emir de Rebomard zu konzentrieren. War es nun „Kampf“ oder eher „sicher“, mit dem er den tapferen Tempomacher dankend um eine halbe Länge niederstreckte? Der von den Desmarres‘ selbst gezüchtete Sancho-Pança-Sprössling, der seit zwei Jahren ausschließlich im Monté-Gewerbe unterwegs ist und in jener Ära 15 Siege und 380.000 Euro eingesackt hat, landete den insgesamt 21. Volltreffer. Weitere 45.000 kamen für den nunmehr 448.940 Euro schweren Aufsteiger hinzu. Drei Längen zurück schnappte sich der Schwede Gross Weight „Bronze“ fünf Längen vor einer neuerlich enttäuschenden Evangelina Blue, die alle Mühe hatte, den ein Riesenpensum leistenden Vertige de Chenu abzufangen.
Prix Jacques Andrieu - Monté - (Gruppe II int., Fünf- bis Elfj., nicht unter den ersten Drei des Cornulier 2020)
2850m Bänderstart, plus 25 Meter ab 530.000 Euro; 100.000 Euro
1. Caban Prior 2850 13,8 Aurélien Desmarres 40
8j.br. Wallach von Sancho Pança a.d. Fita Prior von Ultra Prior
Be / Tr: Sylvain Desmarres; Zü: Isabelle Desmarres
2. Emir de Rébomard 3. Gross Weight 4. Evangelina Blue 5. Vertige de Chenu 6. Accord Marjacq 7. Volcan de Bellande 8. Aribo Mix 9. Coach Franbleu 10. Evidence Roc |
2850 13,8 Julien Raffestin 2850 14,1 David Thomain 2850 14,4 Mathieu Mottier 2875 13,8 Eric Raffin 2850 14,7 Matthieu Abrivard 2850 14,9 Noémie Hardy 2850 15,1 Guillaume Martin 2875 14,5 Yoann Lebourgeois 2850 15,3 Emilie Le Beller |
69 81 26 83 820 1320 460 88 1290 |
Sieg: 40; Richter: sicher ½ - 3 - 5 - ½ - 4 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 13,8/1350m - 14,6/1850m - 14,3/2350m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
Revanche geglückt
Fest in französischer Handblieb der „internationale“ Prix Charles Tiercelin für den Jahrgang 2016, in dem der Nachfolger von beispielsweise Ready Cash, Bold Eagle, Traders und zuletzt Face Time Bourbon gesucht wurde. Er kam als echtes Gipfeltreffen der Einheimischen daher und wäre unmittelbar vor dem Amérique ein echter Appetitanreger gewesen, hätte es dessen überhaupt bedurft. Es war alles drin in dieser Autostartprüfung - vor allem mit Green Grass und Gotland die beiden Primi der ersten Gruppe-Rennen und mit Gunilla d’Atout und Gu d’Héripré ihre weibliche und männliche Ablösung, was die aktuellen Ergebnisse betrifft. Genau dieses Quartett bestimmte über die gesamte Strecke das Geschehen; nur anfangs vermochte sich Alessandro Gocciadoros vermeintlich beste seiner vier Chancen in diese Phalanx einzumischen.
Während sich die bei ihm gelandete In Your Dreams sofort im Galopp verdünnisierte - der ins deutsche Gestütbuch eingetragenen Donato-Hanover-Tochter taten es wenig später Général du Parc, Custom Colt und Gamble River gleich, im Schlussbogen fielen Golden Bridge und Al Capone Stecca dem Rotstift zum Opfer -, schmetterte Amon You SM in Front. Lange verteidigte er sich dort nicht, als Gotland mit Urgewalt angedonnert kam und sich eingangs des Joinviller Bogens festsetzte. Hinter diesem Duo postierten sich Gallant Way und Golden Bridge, außen löste die an der „8“ verhalten ins Match geführte Green Grass bald Gu d’Héripré als Leader ab, der Gunilla d’Atouts heißen Atem im Nacken spürte. Girls Talk, Al Capone Stecca und Juan Bros waren die nächsten der bereits arg dezimierten Reihen.
An der letzten Ecke offenbarte Gotland unter Green Grass‘ Dauerfeuer erhebliche Probleme. Prächtig lag dort Gu d’Héripré in Franck Nivards Hand, der die Bold-Eagle-Tochter zügig links liegen ließ und sicher nach Hause zu kommen schien - bis Gunilla d’Atout ihr Kämpferherz in die Waagschale zu werfen begann. Unter wuchtigen Hilfen Björn Goops rückte die Ready-Cash-Tochter mit jedem Schritt näher, doch ganz zu packen bekam sie den sehr viel weniger geforderten Fuchs mit der langen schmalen Blesse nicht. In erstklassigen 1:11,6 - 0,4 Sekunden über dem im Vorjahr von Face Time Bourbon markierten Rekord - behielt Philippe Billards Schützling zum siebenten Mal in seiner Karriere die Oberhand, revanchierte sich für die ähnlich knappe Niederlage im Critérium des 3 Ans an Gunilla und hat als etwas später Wachgeküsster trotz „nur“ 242.750 Euro Gotland (462.100) als Nummer eins bei den Herren bis auf Weiteres abgelöst.
Für Platz drei musste sich Green Grass nicht nur der prächtig fightenden Gallant Way und Amon You SM erwehren, sondern auch eine Gangartüberprüfung überstehen. Platz sechs für den haarscharf gescheiterten deutschen Derby-Favoriten Juan Bros noch vor den viel renommierteren Girls Talk und Gotland war ein echtes Trostpflaster auf die bis dahin ziemlich gerupften deutschen Seelen.
„Es ist besser gelaufen als gedacht - mit Startplatz ‚9‘ ist‘s nie einfach, und Gu hatte dann auch eine Zeit lang die Nase im Wind. Zum Glück wurden wir bald durch Green Grass abgelöst und hatten bergauf Deckung. Im entscheidenden Moment ließ er nie locker und parierte Gunillas Angriff famos. Er ist ein tolles Pferd - die Stute aber auch“, atmete „Franckie-Boy“ erleichtert durch.
Prix Charles Tiercelin (Gruppe II int., vierj. Hengste und Stuten)
2100m Autostart, 100.000 Euro
1. Gu d‘Héripré 11,6 Franck Nivard 41
4j. Fuchshengst von Coktail Jet a.d. Vedetta d’Héripré von Orlando Vici
Be: Ecurie Rolling; Zü: Ecurie d’Héripré; Tr: Philippe Billard
2. Gunilla d‘Atout 3. Green Grass 4. Gallant Way 5. Amon You SM 6. Juan Bros 7. Girls Talk 8. Gotland Général du Parc Golden Bridge In Your Dreams Custom Colt Al Capone Stecca Gamble River |
11,6 Björn Goop 12,1 Mathieu Mottier 12,1 David Thomain 12,1 Antonio Greppi 12,2 Roberto Vecchione 12,3 François Lagadeuc 12,7 Eric Raffin dis.r. Alexandre Abrivard dis.r. Yoann Lebourgeois dis.r. Matthieu Abrivard dis.r. Örjan Kihlström dis.r. Alessandro Gocciadoro dis.r. Jean-Philippe Monclin |
31 71 440 65 1040 1150 85 620 460 96 1300 1170 670 |
Sieg: 14; Richter: Kampf Hals - 4½ - ½ - Hals - 1 - ¾ Länge; 14 liefen
Zw-Zeiten: 07,0/600m - 10,9/1100m - 12,2/1600m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
Kompromisslose Connection
Einen ziemlich unerwarteten „deutschen“ Erfolg gab es im Prix Jean-René Gougeon für sechs- bis achtjährige Hengste und Wallache der gehobenen Mittelklasse durch Derby-Trostlauf- und Breeders-Crown-Sieger Classic Connection, der in dem durch zahlreiche Ausfälle arg gerupften 16er-Pulk die letzten gewöhnungsbedürftigen Auftritte komplett auf den Kopf stellte und mit Matthieu Abrivard an die feine Form des Sommers anknüpfte. Der äußerste Startplatz „9“ hinterm Auto ist nicht jeden Pferdes Sache, doch im Gegensatz zu seinem inneren Nebenmann Christophe Martens, der Co-Favorit Alcoy von der „8“ sofort zurücknahm, ins Hintertreffen ab- und von dort nie wirklich auftauchte, ließ es Abrivard richtig kesseln. Schneller kam nur „Landsmann" Tsunami Diamant in die Hufe, der Classic Connection jedoch bereitwillig die Leadership überließ, als der darum zu Beginn des Joinviller Bogens anklopfte. Kaum hatte sich der Sohn der kanadischen Stakes-Siegerin Cry’s Dream vorn eingerichtet, als der aus Startreihe zwei blendend abgekommene Velvet Gio angedonnert kam und zur Rochade bat. Auch diese, durch den Tempo-Wechsel oft genug der Genickbrecher für so manchen Kandidaten, steckte Classic Connection klaglos weg.
500 Meter vorm Ziel wechselte Gabriele Gelormini mit Velvet Gio in die Todesspur, doch wenn der 28-jährige geglaubt hatte, er könne dem Schützling von Jean-Pierre Dubois ein Schnippchen schlagen, hatte er sich arg geschnitten. Fast aufreizend lässig schaute sich Abrivard nach echten Kerlen um, die nicht kamen, und bugsierte seinen Partner ohne einen Handschlag als verblüffend leichten Sieger zwei Längen voraus zu üppigen 36.000 Euro. Der sonst in Schweden aktive Italiener Velvet Gio, der im Spätherbst zwei Jägersroer Gulddivisionen überlegen an seine Fahne geheftet und auch beim Vincennes-Debüt am 14. Dezember mit dem Ehrenplatz zu Violetto Jet eine exzellente Figur abgegeben hatte, geriet durch die heftig attackierenden Elvis du Vallon und Short in Cash gehörig in Bedrängnis, hielt jedoch Platz zwei eisern fest. Der die Innenspur nie verlassende Tsunami Diamant verlor am Ende ein wenig den Kontakt; es reichte für Deutschlands Derby-Sieger 2017 zu Scheck Nummer sechs in Höhe von 1.600 Euro.
„Wirklich überrascht bin ich über den Erfolg nicht, denn der ‚Chef‘ (Jean-Pierre Dubois/Anm.d.Red.) hatte nach den letzten Trainingseindrücken richtig Mumm auf ihn. Selbst Startplatz ‚9‘ konnte uns nichts anhaben. Er begann mit enorm viel Schwung, und wir konnten es uns recht leicht auf der Pole Position einrichten. Als ich im Einlauf ein wenig die Hände aufgemacht habe, war er hellwach - der Rest war ein Kinderspiel“, strahlte Matthieu Abrivard. Mit Oasis Bi (2014), Aubrion du Gers (2016), Cash Gamble (2017) und Dorgos de Guez (2019) hat Classic Connection prominente Vorgänger, die sich in dieser Siegerliste verewigt haben.
Prix Jean-René Gougeon (Gruppe III int., sechs- bis achtj. Hengste und Wallache, keine 361.000 Euro)
2100m Autostart, 80.000 Euro
1. Classic Connection 11,4 Matthieu Abrivard 224
6j.br. Hengst von Love You a.d. Crys Dream von Taurus Dream
Be / Zü: Jean-Pierre Dubois, FR / DE; Tr: Kevin Vanderschelden
2. Velvet Gio 3. Elvis du Vallon 4. Short in Cash 5. Cash du Rib 6. Tsunami Diamant 7. Calou Renardière 8. Voltaire Gifont 9. Caliu des Bosc Cœur Baroque Carlo de Carsi Alcoy Rajesh Face Angle of Attack Hard Times Désir Castelets |
11,6 Gabriele Gelormini 11,6 Charles Cuiller 11,6 Björn Goop 11,8 Jean-Loïc Claude Dersoir 11,8 Robin Bakker 12,0 Eric Raffin 12,2 Pietro Gubellini 28,0g Gabriel Angel Pou Pou dis.r. Benjamin Rochard dis.r. Franck Nivard dis.r. Christophe Martens dis.r. Adrian Kolgjini dis.r. David Thomain dis.r. Nicolas Bazire dis.r. Jean-Philippe Monclin |
58 190 19 480 560 190 200 450 2690 1110 52 1020 460 1570 1690 |
Sieg: 224; Richter: leicht 2 - Kopf - Kopf - 2 - ½ - 2 Längen; 16 liefen
Zw-Zeiten: 07,7/600m - 09,9/1100m - 11,9/1600m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro
Genauso zügig wurde das Pendant für die Stuten abgewickelt. Der ebenfalls mit dem Auto gestartete Prix Helen Johansson wurde eine leichte Beute Dear Friends, die bei Odds von 70:10 für so manche Spürnase zur „guten Freundin“ avancierte. Johan Untersteiner flog mit der Orlando-Vici-Tochter von der „4“ pfeilschnell in Front, trat das Kommando nach 600 Metern an Charmeuse Royale ab und fand auf der Zielgeraden hinten um die die zweite Reihe anführende Norwegerin Calina herum rechtzeitig auf freie Bahn. Dem kernigen Endspurt der Schwedin waren weder Charmeuse Royale noch die sich innen durchmogelnde Crescendis gewachsen, die die Baziresche Toto-Favoritin auf Rang vier verwies. 2019 obsiegte in dieser Prüfung übrigens Chica de Joudes, die damit den ersten unauffälligen Schritt Richtung Prix d’Amérique 2020 getan hat...
Prix Helen Johansson (Gruppe III int., sechs- bis achtj. Stuten, keine 361.000 Euro)
2100m Autostart, 80.000 Euro
1. Dear Friend 11,4 Johan Untersteiner 70
7j. Rappstute von Orlando Vici a.d. Juventas Broline von Pine Chip
Be: Mauro Fantini & Chunram Jiraporn, SE; Zü: Bengt-Åke Nyberg, SE; Tr: Johan Untersteiner
2. Charmeuse Royale 3. Crescendis 4. Calina 5. Divine Mesloise 6. Unique Juni 7. Coumba Kuky 8. Virginia Grif 9. Douceur du Chêne 10. Electra Jet 11. Daélia de Vandel 12. Déesse des Landes 13. Comète Darche 14. Extra Light Costa Haufor |
11,5 Matthieu Abrivard 11,5 Jean-François Senet 11,7 Jean-Michel Bazire 11,7 Alexandre Abrivard 11,8 Björn Goop 11,9 Gabriel Angel Pou Pou 11,9 Alessandro Gocciadoro 11,9 Franck Nivard 12,1 Pierre Vercruysse 12,2 Cédric Mégissier 12,4 Laurent-Michel David 12,8 Junior Guelpa 12,8 Franck Ouvrie dis.r. Charles-Julien Bigeon |
98 720 17 290 210 1390 330 55 1780 1610 2810 2710 870 880 |
Sieg: 70; Richter: leicht 1½ - k.Kopf - 2 - Hals - 1 - Kopf; 15 liefen (NS Crèpe de Satin)
Zw-Zeiten: 08,1/600m - 10,7/1100m - 11,8/1600m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro
Viel überlegener als die eine Länge Vorsprung hergeben mag sicherte sich Jean-Michel Bazires Feydeau Seven den Prix de Montréal (Prix Lalique) für fünfjährige Hengste und Wallache, die keine 200.000 Euro verdient haben. Lange verdeckt im Vordertreffen gehalten, war der Rédéo-Josselyn-Nachkömmling sofort eine Klasse für sich, als ihm der Maître 500 Meter vorm Ziel den Laufpass gab, schaffte beim 19. Versuch den zehnten Treffer, verbesserte sich auf 1:12,1/2100m, strich 23.850 der 53.000 Euro ein und darf nun zurecht auf eine ähnliche Karriere wie Vorjahrssieger Excellent hoffen. Mehr als 16:10 war am Totalisator nicht zu holen auf den wie so viele Bazire-Pferde ohne Check und rundum ohne Eisen aufgebotenen Hengst.
Letzte Besucher des Winner Circles waren im dem Reiter-Nachwuchs vorbehaltenen Prix Tidalium Pélo für die älteren Recken bis 270.999 Euro Gewinnsumme Noémie Hardy und Brio de Tillard. Die 19-jährige verhielt den Favoriten über 2850 Meter ewig im Mittelfeld, ließ sich die vorderen Chargen gründlich austoben und verwandelte dank der ausgebufften Taktik puppenleicht - für sich zum 45. Treffer, womit der Status des Professional bald erreicht sein wird, für ihren neunjährigen Partner zum zwölften.