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Breeders-Crown-Vorläufe Teil I

Breeders-Crown-Vorläufe Teil I
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Anderson / Indiana, Freitag, 23. Oktober 2020. Ganz im Zeichen der am kommenden Wochenende im Hoosier Park stattfindenden Breeders Crown stehen der 23. und 24. Oktober für all jene Traber und Passgeher, die ans große Geld wollen und dafür die Mühen der Vorlauf-Qualifikationen (jeweils 25.000, davon 12.500 USD dem Sieger; das Finale erreichen die ersten Fünf) auf sich nehmen müssen. An diesem Freitag waren aus Sicht der Traber die zweijährigen „colts and geldings“ und „fillies“ sowie die dreijährigen Stuten gefragt.

Es begann mit einem Paukenschlag bei den zweijährigen „Jungs“, denn der erneut mit Louis Baudron liierte Cuatro de Julio, vor vierzehn Tagen in Lexingtons International Stallion Stake zum neunten Mal in seiner ersten Saison als Sieger vom Platz gegangen und zum 22:10-Favoriten gekürt, kam unter dem Druck seines ständigen Verfolgers Delayed Hanover zu Beginn des Einlaufs aus dem Takt und wurde als Letzter des Siebener-Feldes gewertet; aus der Traum von der Krone der Züchter.

Doch auch Åke Svansetdts Schützling sollte als bei 26:10 zweite Kraft des Wettmarkts nicht nach Hause kommen: An dem Yannick Gingras anvertrauten Southwind-Frank-Sohn rauften sich um eine knappe Länge In Range (von Bar Hopping) und Brookview Bolt (von Swan for All) vorbei, die sich bis zur Linie nichts schenkten - mit einem „Hals“-Vorteil für den von Tim Tetrick für Marcus Melander gesteuerten In Range. Die Zeit für die ersten Drei: 1:11,0.

Besser, aber nicht gut genug lief’s für Svanstedt in Vorlauf 2, in dem sich 14:10-Chance Captain Corey von Venerate den Weg weisen ließ, an dem von Steve Stewart und dem finnischen Kemppi-Stable gezüchteten Love-You-Sohn jedoch nicht vorbeikam, um zwei Längen klar abblitzte und beim sechsten Start die erste Niederlage kassierte. Das brach dem Googoo-Gaagaa-Sprössling beileibe keinen Zacken aus der Krone, denn ein ganz Unbekannter ist dieser Venerate nicht:

Am 1. Oktober 2019 für 90.000 Dollar von Andy Miller und den Pinske Stables in Lexington ersteigert, hat er den größten Brocken seiner nunmehr 703.114 USD mit dem Sieg in der Mohawk Million (500.000 USD bzw. 660.000 CAD) gemacht und führt damit die Gewinnsummen-Liste seiner Generation an. Heute gab‘s nach bärenstarken 1:09,9 die Hälfte der in allen Vorläufen ausgelobten 25.000 US-Dollar.

Die Chance auf einen deftigen Schluck aus der mit 600.000 Dollar proper gefüllten Final-Flasche bleibt Svanstedts „Captain“ unbenommen, der mit 1:10,1 gleichfalls eine erstklassige Zeit erzielte und den Dritten Take All Comers um sechs Längen hinter sich ließ.

Auch bei den 2018 geborenen Ladys zerplatzte der Traum der großen Favoritin wie eine Seifenblase - und das bereits am Start. Donna Soprano, die Zweite der Mohawk Million, sprang ewig und lief end- wie chancenlos hinterher. Brian Sears gab mit Marcus Melanders Iteration den Takt vor, doch fehlte der Chapter-Seven-Tochter auf der Zielgeraden der Punch.

Aus dem Trio, das an ihr vorbeimarschierte, schälte sich die vom Schweden Lucas Wallin trainierte Mazzarati als Stärkste heraus und passierte mit Tim Tetrick eine Länge vor den durch einen „Hals“ getrennten Gotta Believe (von Donato Hanover; Andy Miller, 511:10) und Splash Blue Chip (von EL Titan; Åke Svanstedt, 111:10) den Pfosten. Wer der vor einem Jahr in Harrisburg für 100.000 „bucks“ versteigerten Mazzarati - eingetrabt hat sie mit diesem vierten Treffer 83.785 USD - sein Sieg-Geld mit auf die Reise gegeben hatte, wurde mit 25,4fachem Einsatz reich belohnt.

In Vorlauf 2 ging nichts daneben für die Gemeinten, obwohl Svanstedts Presto für 26:10 von Yannick Gingras auch nur auf Platz zwei bugsiert werden konnte. Eine Dreiviertellänge besser war die stets an zweiter Stelle liegende Lady Chaos, die sich mit Dave Miller (für Linda Toscano) von der am Ende ziemlich einpackenden May Karp hatte ziehen lassen - die purzelte sogar aus dem Endlauf - und in 1:11,1 zu 1:11,2 ihren fünften Sieg nicht mehr vom Brot kratzen ließ.

Der stemmte das Konto der 2019 in Lexington für 125.000 USD unter den Hammer gekommenen Cantab-Hall-Tochter auf 260.303 Dollar; der Sieg im Kentucky Sire Stakes Final und Platz zwei im Peaceful Way Trot waren die größten Posten der bei 3,9-fachen Odds notierten Braunen.

Bei den dreijährigen Traber-Stuten stürmten jeweils die drei Meistgehandelten aufs Treppchen, jedoch ebenfalls nicht in der vom Totalisator, will heißen dem Schwarm der Wetter prognostizierten Reihenfolge. In Vorlauf 1 zwang Nancy Takters Spoiled Princess (37:10) mit Dexter Dunn die fürs Tempo zuständige Hypnotic Am (29:10), die Brian Sears für Marcus Melander fuhr, um einen „Hals“ in die Knie, und nur eine halbe Länge später schnappte sich Nancys zweite Waffe Sorella (33:10) mit Yannick Gingras Bronze. Die Zeit für die „big three“: 1:10,2.

Für die Trixton-Tochter, die ihre bislang größte Börse von 48.649 USD beim Triumph in den Champlain Stakes 2019 einstrich, steht das Konto nun bei 183.298 Dollar. Gut möglich, dass ein erklecklicher Batzen hinzukommt, denn aus Vorlauf 2 musste Hambletonian-Championesse Ramona Hill wegen Krankheit gestrichen werden. Wie sich die Bilder glichen: Brian Sears blies mit Lucas Wallins Ab‘ sattitudexpress (52) der sechsköpfigen Konkurrenz den Marsch - und wurde von Tim Tetricks Sebastian-K.-Tochter Next Level Stuff (30:10) um einen „Hals“ abgefangen (beide 1:10,7).

Aller Tage Abend ist jedoch für sie noch lange nicht: Kommt Love a good Story etwas zügiger in die Hufe, könnte die Stute von Andy und Julie Miller wie beim Kentucky Futurity Fillies mit ihrem monströsen Endspurt den ganz großen Schnitt machen. Die Chapter-Seven-Tochter, mit sechs Siegen aus elf Auftritten und 440.497 Dollar an Saisoneinkünften eine der herausragenden Stuten der 2017er Generation, war für 25:10 aus dem Mittelfeld nur eine Länge später im Ziel.