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Breeders-Crown-Vorläufe: Je zwei für Goop und Kihlström

Mit Hector Sisu (4) nagelt Örjan Kihlström Björn Goop fest © travronden.se
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Schweden

Rättvik, Samstag, 20. Juni 2020. Nicht die V75-Serie, die am Sonntag in Kalmar ausgefahren wird, sondern die GS75 machte an diesem sonnigen Samstag das mittelschwedische Rättvik zum Mittelpunkt des trabrennsportlichen Geschehens.

Grundgerüst der Großwette war die nach Färjestad (10. April) und Halmstad (18. Mai) dritte Vorlauf-Runde zur Breeders Crown der Drei- und Vierjährigen um jeweils 222.000 SEK (davon 110.000 SEK für Rang eins), bei der die jeweils ersten Sechs im Halbfinale am 25. Oktober in Solvalla startberechtigt sind. Weitere Vorläufe sind für den 5. August (Mantorp), 1. September (Solänget) und 6. Oktober (Örebro) terminiert.

Der erste Ruf ging an lediglich neun dreijährige Jungs. Örjan Kihlström bewies, dass er in seiner zweitägigen Auszeit nach dem Grand Slam am Mittwochabend in Solvalla, bei dem ihm sieben Siege gelungen waren, nichts von seinem Biss verloren hatte.

Der 57-jährige ging mit dem von Petri Salmela vorbereiteten Hector Sisu „ran wie Hektor an die Buletten“, sperrte gemeinsam mit dem sich außen herum versuchenden Manny Muscles (III.) den in seinem Rücken untergekommenen Hopeusteponalego gnadenlos ein und ließ dem „Leguan“ bis zum Schluss nur so viel Luft, dass er Platz zwei ergatterte. Nach 1:13,9/2140m war der dritte Sieg „lifetime“ des Zola-Boko-Nachkömmlings bombensicher mit 1½ Längen Vorsprung im Kasten, der sein Konto auf 639.400 Kronen schnellen ließ.

Auch der Qualifier der 2017 geborenen Ladys litt unter den geradezu ausufernden Drei- und Vierjährigen-Serien. Lediglich Acht waren willig, darunter Hans-Ulrich Bornmanns Henriette Sisu, die trotz eines perfekten Vortrags durch Jorma Kontio im zweiten Paar außen keine Rolle spielte, als es um die Wurst ging, und als Siebente eine „echte“ Prämie verfehlte.

Vom (explosiven) Start bis zum (lockeren Schritts erreichten) Ziel alles unter Kontrolle hatte Björn Goop, der sich mit No Business auf keine Händel einließ und der von Oscar Berglund in Östersund trainierten The-Bank-Tochter in 1:14,9/2140m zum fünften Treffer aus neun Start und 110.000 Kronen verhalf, mit denen die Hellbraune nun 243.500 SEK reich ist.

Seinen zweiten Stich machte Kihlström bei den vierjährigen Herren, bei denen der mit der „3“ bestens bediente 15:10-Favorit Admiral As im ersten Bogen nicht zum ersten Mal komplett Schiffbruch erlitt und durch eine unmotivierte Galoppade end- und chancenlos zurückfiel. Mit Bythebook, den er im Svensk Uppfödningslopp 2018 zum mit Belker geteilten Sieg geführt hatte, ließ sich der „Iceman“ vom wie der Blitz ins Kommando geschnurrten Tabasco C.D. bis zu Beginn der Zielgeraden den Weg weisen.

Den Googoo-Gaagaa-Sohn herausnehmen, ihm dezent Beine machen und den Schützling Svante Båths in seiner typischen Manier an Tabasco C.D. um eine Dreiviertellänge vorbei zu lancieren war ein fließende Bewegung. Die erste sehenswerte Saisonleistung des Wallachs, der für lohnende 82:10 zu haben war, war nach 1:12,0/2140m in der Scheuer.

Der chronologisch letzte Vorlauf, jener für vierjährige Stuten, ging wiederum auf die Kappe Björn Goops, der das Zwölfer-Feld mit Anthara Bi von der „2“ über die „zwei Runden rum“ kontrollierte. 600 Meter vorm Ziel blies Kihlström, der für Alaska Kronos im zweiten Paar außen hinter Isa eine exquisite Ausgangslage gefunden hatte, zur gewaltigen Schlussattacke, mit der die Redén-Stute die Italienerin zu überrollen schien, zumal Goop erhebliche Probleme hatte, seine Partnerin von der Ohrenkapuze zu befreien.

Als sie endlich 100 Meter vorm Pfosten herunter war, ging ein Ruck durch die Donato-Hanover-Tochter, die entscheidend anpackte und die Angreiferin um Haupteslänge in 1:13,5 zu 1:13,6 auskonterte. Dicht dran beim Kampf um Sieg und Ehrenplatz war auch die von dritter Innenposition auf freie Bahn lavierte Bold-Eagle-Tochter Groupie Doll.

Die älteren Garden hatten mit dem Midsommarloppet, in dessen Siegerliste Größen wie On Track Piraten (2015 bis 2017), Orecchietti, Jetstile, Général du Lupin, Zoogin, Madison Avenue stehen, ihr lukrativstes Engagement. Nach der Absage von King of the Hill (schlechte Blutwerte) und Snowstorm Hanover (lahm) nahm lediglich ein Quintett die 2140 Meter in Angriff, aus dem Mellby Free am schnellsten flott war und von der „1“ dem ersten Zugriff Perfect Spirits eine glasklare Absage erteilte.

Åke Svanstedts Hambo-Sieger von 2017 zog die Todeslage übergründlich den Zahn; 300 Meter vorm Ziel war er mausetot - da musste selbst Örjan Kihlström „beim Pferd bleiben“ -, fiel auf Platz vier ab und schaffte die Lücke für den innen verhaftet scheinenden Milligan’s School.

In einem fulminanten Finish gelang es dem mit grausamen Formen angereisten Yankee-Glide-Sohn, der beim Ehrenplatz im Copenhagen Cup einen ersten zarten Hoffnungsschimmer gezeigt hatte, Melllby Free um einen „Hals“ niederzuringen. Der 24. Sieg des wie fast immer von Ulf Eriksson gesteuerten Siebenjährigen, gleichbedeutend mit der Titelverteidigung, war 100.000 Kronen wert. Die Zeit: 1:12,1/2140m.