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Aus der Falle entwischt

Jiggy Jog mit Dexter Dunn (Foto: harnesslink.com)
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USA

Vernon / New York, Samstag, 9. Juli 2022. Mal wieder mächtig sputen mussten sich Nordamerikas Spitzenfahrer wie die McCarthy-Brüder, Dexter Dunn, Yannick Gingras, Åke Svanstedt, Tim Tetrick, denn wie so häufig wurden zwei Großveranstaltungen an einem Tag ausgetragen.

Als letztes ihrer Engagements auf der 1200-Meter-Bahn von Vernon Downs war der Hauptlauf des um sieben Wochen vorgezogenen und damit den Status einer Vorprüfung aufs Hambletonian erfüllenden Harry M. Zweig Memorial um 14.55 Uhr angesetzt.

Um 18.45 Uhr ging‘s knapp 400 Kilometer südöstlich in The Meadowlands weiter, wo die Finals der Graduate Series für die Vierjährigen und die Qualifier für das sich an den 2019er Jahrgang wendende Meadowlands Pace anstanden. Viel Zeit zum Feiern oder Wunden lecken blieb da nicht.

Acht Tage nach ihrem Erfolg in der New York New York Mile von Yonkers (dem ehemaligen Hudson Filly Trot) bewies die wiederum mit Dexter Dunn liierte Jiggy Jog in der mit 123.000 USD dotierten „Fillies“-Abteilung, dass sie auch auf großen Ovalen eine Macht ist und ihr zweibeiniges Umfeld den Hambo Oaks mit freudiger Anspannung entgegensehen darf.

Bevor es den nächsten großen Zahltag gab, hatten die Anhänger der bei 20:10 knapp vor ihrer „stablemate“ Baptism zur Favoritin gekürten Walner-Tochter jedoch extrem bange Momente zu überstehen. Am Start riskierte Dunn von der „2“ kaum etwas, ließ Baptism den Vortritt, die wiederum in der ersten Kurve von der Trixton-Tochter Yanaba abgelöst wurde.

Jiggy-Jog-S-wc

Foto: ustrottingnews.com

Aus der Kette war Cash Infusion zur Halbzeit die erste Perle, die ausbrach, gefolgt von Delilah Hanover. Als Brian Sears dem Spitzentrio immer näher rückte, war es nicht etwa Jiggy Jog, die sich vor sie spannte, sondern Baptism. Stur wie ein Panzer blieb Dunn innen und schien rettungslos eingesperrt, bis sich 150 Meter vorm Ziel durch die im Eifer des hautengen Gefechts nach außen weichende Yanaba doch noch ein Schlupfloch bot.

Wie die in Schweden geborene Braune auf dem kurzen Stück bis zur entscheidenden Linie aus der Hand beschleunigte und der um jeden Zentimeter kämpfenden Meute, von der die ganz außen gebrachte Delilah Hanover (von Muscle Hill) sich als die Glücklichste entpuppte, um 1½ Längen entwischte, war sehenswertes Kino. Mit fünf Siegen, davon drei in diesem Jahr, und 410.557 Dollar wird sie die nächste Aufgabe angehen.

Dr Harry M. Zweig Memorial - Fillies - (int., dreij. Stuten)
1609m Autostart, 123.000 USD
1.    Jiggy Jog    10,6    Dexter Dunn    20
    3j.br. Stute von Walner a.d. Hot Mess Hanover von Cantab Hall
    Be: Jörgen Sparedal, SE; Zü: Vestmarka AB, SE; Tr: Åke Svanstedt
2.    Delilah Hanover    10,7    Todd McCarthy    196
3.    Baptism    10,9    Åke Svanstedt    23
4.    Yanaba    10,9    Brian Sears    86
5.    Cash Infusion    10,9    Yannick Gingras    292
6.    Bare my Soul    11,0    Scott Zeron    219
7.    La Vie en Blanc    11,2    David Miller    662
8.    Valentina Blu    11,3    Andrew McCarthy    542
    Gracelyn Hanover    hdF    Corey Callahan    757
Sieg: 20; Richter: leicht 1½ - ¼ - Kopf - ¼ - 3½ - 2 - 1 Länge; 9 liefen
Wert: 61.500 - 30.750 - 14.760 - 9.840 - 6.150 USD

Video: https://www.youtube.com/watch?v=Ax5QRAKvb9o

Melander-Buben eins-zwei

Musste sich Åke Svanstedt bei den Ladys mit Rang eins und drei begnügen, so machte sein Landsmann Marcus Melander im mit 310.000 Dollar dotierten Open mit einem gepflegten Doppelschlag noch größere Kasse. Wiederum hieß es auf väterlicher Seite „Walner vor Muscle Hill“, wieder kam der Sieger aus der Deckung.

Während Slay, Branded by Lindy und Cool Papa Bell ihre Chancen auf bessere Prämien durch Startgaloppaden versiebten - einzig Slay kam noch mal ernsthaft in Schlagdistanz und sackte gar die kleinste Prämie ein -, machte Fast as the Wind seinem Namen alle Ehre. Wie Sturmgewitter brauste der Sieger des Goodtimes Trot von der „9“ in Front vor Temporal Hanover, Periculum, Pretender, Majestic J und World at War Deo, der nach 900 Metern als Erster die Frischluft der zweiten Linie schnupperte und in Nancy Takters Pretender bald ein Zugpferd bekam.

Screenshot 2022-07-10 at 20-08-46 Dr Harry M. Zweig Memorial – Google Suche

Foto: harnesslink.com

Das begann im Schlussbogen, Fast as the Wind kräftig zu massieren. Das schmeckte dem Cantab-Hall-Sohn gar nicht, der als Sechster sogar ohne einen Cent heimkehrte. Für die aufopferungsvolle Drücker-Arbeit bedankten sich die beiden geschonten Melander-Trainees auf ihre Weise, die, weil World at War Deo seinen Kriegszug nicht durchhielt, allen Platz der Welt hatten, nach außen zu scheren.

Temporal-Hanover-wc

Foto: ustrottingnews.com

Rasch war Brian Sears mit Temporal Hanover als erster Angreifer vorbei und hielt Periculum, den Mattias Melander kaum anfasste, viel leichter auf Distanz, als der bloße Richterspruch von einer Dreiviertellänge Vorsprung aussagt.

Dr Harry M. Zweig Memorial - Open - (int., Dreijährige)
1609m Autostart, 310.000 USD
1.    Temporal Hanover    09,9    Brian Sears    23
    3j. br. Hengst von Walner a.d. Think Twice von Cantab Hall
    Be: AMG Stable, Kjellgren, Wahlstedt & Heights Stable; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Marcus Melander
2.    Periculum    10,0    Mattias Melander    70
3.    Pretender    10,2    Andrew McCarthy    142
4.    Majestic J    10,4    Todd McCarthy    997
5.    Slay    10,4g    Tim Tetrick    297
6.    Fast as the Wind    10,6    Dexter Dunn    39
7.    World at War Deo    10,6    David Miller    209
8.    Branded by Lindy    10,6g    Yannick Gingras    47
9.    Cool Papa Bell    12,6g    Scott Zeron    355
Sieg: 23; Richter: leicht ¾ - 2 ¾ - ¼ - ¾ - 1¼ - ½ Länge; 9 liefen
Wert: 162.500 - 81.250 - 39.000 - 26.000 - 16.250 USD

Deutlich zügiger als die Hauptläufe wurden die Consolations entschieden: Bei den „Fillys“ holte sich Venerable mit David Miller die Hälfte der ausgelobten 25.620 Dollar nach 1:09,9. Der „offene“ Trostlauf um 53.410 „bucks“ ging an den ebenfalls von Dave Miller chauffierten Testing Testing, der den Test um einen „Hals“ gegen den ihm bis zur Linie zusetzenden King of the North in 1:09,6 gewann. Das genannte Trio wurde vom neuen Vererber-Star Walner gezeugt.