Aufstand der Außenseiter

Mailand-La Maura, Sonntag, 27. Februar 2022. Nur 14 Tage nach dem Gran Premio Mario Locatelli war Mailand-La Maura erneut Gastgeber eines Halbklassikers für die Älteren. Statt 1.650 Meter wie am 12. Februar hatten sie im Gran Premio Encat fürs gleiche Geld, nämlich 40.040 Euro, auf dem weißen Sand 600 Meter mehr vor der Brust.
Wie bei der vorigen Auflage gab’s einen Aufstand der Außenseiter, denn keinem der sechs zu zweistelligen Odds gehandelten Aspiranten gelang der Sprung aufs Treppchen. Dafür klingelte erstmals auf Gruppe-Ebene der höchste Scheck in der Kasse Agrados, der für seinen 14. Volltreffer mit zwei fünften Plätzen in Cagnes-sur-Mer (12. Januar) und Vincennes (6. Februar) ausgiebig Selbstvertrauen getankt hatte. Das konnte er gut gebrauchen, denn Startplatz „1“ nützte dem Schützling Francesco di Stefanos wenig.
Rasanter als er kamen Vesna (4) und Bonjovi MMG (6) in die Hufe, die sich beharkten, was das Zeug hielt. Ausgangs der ersten Kurve hatte der Mailänder Sieger vom 12. Februar endlich die Nase vorn, doch eine ruhige Kugel durfte er fortan nur kurz schieben. Mitte der Überseite trat Vaprio an. Einen zweiten Harakiri-Run ersparte Giampaolo Minnucci seinem Schützling und ließ den Angreifer vorbei, so dass Agrado nunmehr Innenposition Numero vier vor Ziguli dei Greppi bekleidete.
Sein Glück, dass Becoming sich als äußerer Anführer vor Birba Caf, Allegra Gifont, Chance EK und Achille BLV deutlich zurückhielt, so dass der Ganymède-Sohn Mitte der letzten Überseite nach außen dirigiert werden und Ziguli dei Greppi ihm auf den Fersen bleiben konnte. Die anfänglichen Muskelspiele sollten Vaprio, Vesna und Bonjovi MMG schlecht bekommen. Alle Drei hatten nichts mehr im Angebot, als Agrado Ernst machte.
Es wurde ein knüppelhartes Gefecht um jeden Zentimeter gegen die ebenfalls noch nie auf diesem Niveau siegreiche, ihren 128. Start absolvierende Uronometro-Tochter, nach dem sich der Zielrichter sicherheitshalber einen Blick aufs Foto genehmigte. Das wies einen minimalen Vorteil zugunsten des bei 151:10 notierten Wallachs aus.
Eine Länge zurück machte Chance EK (von Nad Al Sheba) als 109:10-Chance den Triumph der Longshots vor Allegra Gifont (von Maharajah) perfekt, womit das fünffach vertretene schwache Geschlecht die Plätze zwei bis vier okkupierte.
Gran Premio Encat (Gruppe III int.)
2250m Autostart, 40.040 Euro
1. Agrado 11,9 Francesco di Stefano 151
7j.br. Wallach von Ganymède a.d. Diasia von Arndon
Be / Tr: Francesco di Stefano; Zü: All. di Vergiano
2. Ziguli dei Greppi 11,9 Edoardo Loccisano 157
3. Chance EK 12,0 Andrea Guzzinati 109
4. Allegra Gifont 12,0 Alessandro Gocciadoro 29
5. Achille BLV 12,5 Vincenzo-P. dell’Annunziata 481
6. Charliebrown Effe 12,6 Antonio di Nardo 81
7. Birba Caf 12,8 Vincenzo Luongo 79
8. Callisto 13,1 Gennaro Amitrano 481
9. Vaprio 13,2 Rene’ Legati 30*
10. Becoming 13,4 Andrea Farolfi 93
11. Vesna 13,5 Massimiliano Castaldo 30*
12. Bonjovi MMG 15,4 Giampaolo Minnucci 82
*Stallwette
Sieg: 151; Richter: Kampf k.Kopf - 1 - ½ - 5 - ½ - 2½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeit: 13,4/1000m
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie