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Auf besten Wegen Richtung Hambo

Ahundreddollarbill mit Trainer Tony Alagna (2.v.l.) und Fahrer Andre McCarthy (Foto: harnesslink.com)
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USA

(nn) Vernon Downs / New York, Freitag, 18. Juni 2020. Mit je 205.000 Dollar lag reichlich Geld für dreijährige Traber auf dem Rund von Vernon Downs, einer der drei Spielstätten des Geschirrsports, die Multimilliardär Jeff Gural im Bundesstaat New York betreibt. Während die zwölf Damen im Empire Breeders Classic auf zwei Riegen verteilt wurden und um je 102.500 Dollar ran mussten, stiegen die sieben trabenden Herren der Generation 2018 um den vollen Pott in den Ring.

Empire Logo

In den vor 14 Tagen an gleicher Stelle ausgetragenen zweigeteilten Sire Stakes des Staates New York hatten sich Ahundreddollarbill und Ambassador Hanover durchgesetzt. Genau diese Beiden machten das beste Ende unter sich aus - mit glasklaren Vorteilen für den am 4. November 2019 in Harrisburg für 65.000 Dollar versteigerten Chapter-Seven-Sohn aus dem Lot Tony Alagnas, der damit auch beim dritten Saisonstart unbezwingbar blieb und heuer schon 138.000 Dollar gebunkert hat.

Musste er vor 14 Tagen noch einen neuen Bahnrekord für dreijährige Wallache aufs 1406 Meter weite Oval hämmern, um den am Ende enorm zudringlichen Incommunicado in Schach zu halten, so genügten ihm diesmal 1:10,5, um dem Svanstedt-Stable zum zweiten Mal eins auszuwischen. Diesmal ging Andy McCarthy etwas anders zu Werke und sah sich das stallinterne Duell um die Spitze, das zunächst Ambassador Hanover mit dem Chef persönlich gewann, sie jedoch nach einer Viertelmeile an Incommunicado abtrat, aus dritter Gänsemarsch-Position höchst interessiert an.

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(Foto: harnesslink.com)

Als der von letzter Stelle allmählich anrückende Sevenshadesofgrey ihn mit Fesselspielen festzubinden drohte, musste der Australier zwangsläufig reagieren, beorderte seinen Schützling aus dem Windschatten, robbte sich an Incommunicado heran und präsentierte ihm ab der letzten Ecke eine Rechnung, die es in sich hatte und weit mehr als 100 Dollar wert war: Ohne dass sein Chauffeur auch nur einen Finger krumm machte geschweige denn die Peitsche einsetzte, stiefelte der Wallach am Tempomacher vorbei und behielt bei seinem Zwei-Längen-Sieg noch etliche Reserven für weitere Großtaten auf Lager.

Am zuvor beim Ehrenplatz aus der Deckung sehr viel spektakulärer auftrumpfenden Incommunicado, der gegen den gut spurtenden Seven Nation Army gar noch um „Bronze“ fürchten musste, flitzte auch Åke Svanstedts nominelle Nummer zwei Ambassador Hanover grußlos vorbei.

Mit dem fünften Sieg „lifetime“ verdoppelte Ahundreddollarbill seinen Kontostand auf 208.112 USD.

Empire Breeders Classic (int., dreij. Hengste & Wallache)

1609m Autostart, 205.000 USD

1.      Ahundreddollarbill       10,5     Andrew McCarthy             18                           

         3j.br. Wallach von Chapter Seven a.d. Swinging Royalty von RC Royalty

         Be: Crawford Farms Racing & James Crawford; Zü: Jonas Schlabach; Tr: Tony Alagna

2.      Ambassador Hanover 10,9     Åke Svanstedt                 158

3.      Incommunicado           11,0     Yannick Gingras                26

4.      Seven Nation Army      11,1     Mark Macdonald             295

5.      Sevenshadesofgrey    11,3     David Miller                      412

6.      Dee’s Red Delicious    11,3     Corey Callahan               270

7.      Balenciaga                    11,5     Scott Zeron                         73

Sieg: 18; Richter: leicht 2¾ - 1¾ - 2 ½ - Kopf - 1¼ Längen; 7 liefen

Wert: 102.500 - 51.250 - 24.600 - 16.400 - 10.250 USD

Desgleichen nichts anbrennen für Umfeld und Wetter ließ die bei 14:10 notierte Iteration in Abteilung 1 der Ladys, die damit auch das zweite Match der Saison auf ihre Kappe brachte und nun bei insgesamt sieben Treffern aus zwölf Schüssen sowie einem Einkommen von 394.759 Dollar rangiert. Ersteigert wurde die vom Schweden Stefan Balaszi gezüchtete Chapter-Seven-Tochter auf der Harrisburger Auktion 2019 vom Stall Courant für stolze 250.000 „Greenbacks“.

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(Foto: harnesslink.com)

Ihr Standarddriver Brian Sears, der sie lediglich für zwei Quali-Läufe aus den Fingern gelassen hat, hielt sich bei einsetzendem Regen nicht mit langen Vorreden auf. Zu Beginn überließ er der von ganz außen losdüsenden Contested Hanover das Kommando, machte es sich 500 Meter lang in deren Windschatten bequem, schnappte sich dann selbst blitzschnell den Taktstock „and never looked back“. Auch wenn’s am Ende nur 1½ Längen Vorteil waren, die für Iteration ins Fahrtenbuch eingetragen wurden, musste niemand ernsthaft um seinen Einsatz auf die Stute schwitzen.

Durchweg Dritter war und blieb Moni for Lindy, der Wally Hennessey den wirkungslos verpuffenden Angriffsversuch auf der Zielgeraden auch hatte ersparen können, so übersichtlich war’s nach vorn wie hinten.

Allein bei der 2. Damenriege kam Spannung auf, obwohl das Resultat von Platz eins bis sechs sich den Eventualquoten eins zu eins anpasste. Zum Saisoneinstand in den NYSS am 4. Juni mit dem Ehrenplatz zu Moni for Lindy abgespeist, bekam Darlene Hanover von Andy McCarthy eine fast identische Taktik wie Iteration aufgedrückt. Nur lag die ebenfalls von Chapter Seven gezeugte Stute nicht an zweiter, sondern hinter Sweeping Rainbow und Soukup Blue Chip dritter Stelle des Gänsemarschs, dessen letzte Gans die am Start fehlerhafte What a Dame war.

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(Foto: harnesslink.com)

Kurz nach Halbzeit übernahm Darlene das Kommando und schien ebenfalls im schlanken Gang hinzukommen, denn wirklich gefährlich wirkte Sweeping Rainbow auf der ersten Hälfte der Zielgeraden nicht. McCarthy wollte sie offensichtlich ausgucken, was beinahe ins Auge gegangen wäre: Mit dem zweiten Wind wischte der Regenbogen Meter um Meter weg und hätte Brett Bittles Trainee fast aus dem Winner Circle geputzt. Mit bloßem Auge schien es gerade so gereicht zu haben für Darlene Hanover, für die sich der Rennkommentator „to close to call“ jedoch nicht festlegen wollte und sicherheitshalber das Zielfoto abwartete, das den ersten Eindruck bestätigte. 2½ Längen dahinter war Platz drei für Soukup Blue Chip in Stein gemeißelt.

Die auf der weltberühmten Hanover Shoe Farms zur Welt gekommene, in Harrisburg für 130.000 USD unter den Hammer gekommene Darlene Hanover drehte zum fünften Mal in ihrer Laufbahn zur Ehrung ein, was ihr ein „Konto-Upgrade“ auf 305.442 USD bescherte. Größter Posten war der Sieg am Hambo-Tag im Jim Doherty Memorial, dem vormaligen Merrie Annabelle Trot.

Empire Breeders Classic (int., dreij. Stuten)

1609m Autostart, 102.500 USD

Wert: 51.250 - 25.625 - 12.300 - 8.200 - 5.125 USD

1. Abteilung

1.      Iteration                          10,4     Brian Sears                        14                           

         3j.br. Stute von Chapter Seven a.d. Steamy Windows von Muscle Massive

         Be: Courant Inc. (Anders Ström), US/SE; Zü: Order by Stable (Stefan Balaszi), SE; Tr: Marcus Melander

2.      Contested Hanover      10,5     Scott Zeron                       126

3.      Moni for Lindy               10,7     Wally Hennessey              48

4.      Tranquility K                  11,1     Andrew McCarthy           185

5.      Chimera                         11,3     Alek Chartrand                282

6.      Aela Jamieson              hdF      Andy Miller                         66

Sieg: 14; Richter: leicht 1½ - 1¾ - 2½ - ¼ - 2¾ Längen; 6 liefen

 

2. Abteilung

1.      Darlene Hanover          11,2     Andrew McCarthy             22

         3j.br. Stute von Chapter Seven a.d. Danielle Hanover von Cantab Hall

         Be: Yankeeland Partners Llp.; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Brett Bittle

2.      Sweeping Rainbow      11,2     David Miller                        24

3.      Soukup Blue Chip        11,5     Andy Miller                         55

4.      Royal Envy                     12,3     Scott Zeron                         71

5.      Trip Sevens                   12,5     Wally Hennessey            345

6.      What a Dame                12,8g  Mark Macdonald             460

Sieg: 22; Richter: Kampf k.Kopf - 2½ - 6¼ - 1 - 3¾ Längen; 6 liefen

Videos: https://harnesslink.com/usa/ahundreddollarbill-golden-in-empire-breeders-classic/

Dexter Dunns „Siebener-Streich“

Dexter Dunn

Dexter Dunn

Nicht wie das tapfere Schneiderlein auf einen Streich, sondern auf deren 13 erlegte der auf The Meadowlands beschäftigte Dexter Dunn die Konkurrenz und war damit natürlich der Mann des Abends auf The Big M. Nur beim Auftakt der 14-Rennen-Karte war der 31-jährige Neuseeländer nicht mit von der Partie, weil sie Amateuren vorbehalten war. Dann legte der zweifache Driver of the Year mit einem lupenreinen Hattrick los und landete zwei weitere Doppeltreffer, womit er auf einen Zähler an den „All-time record“ von Nordamerikas erster Adresse des Sulkysports herankam: Mehr als sieben, nämlich acht Siege an einem Tag sind in der 45-jährigen Geschichte lediglich Mike Lachance und Brett Miller gelungen.

Dreimal fuhr Tim Tetrick bei den Honoratioren vor; sein Hingucker war in einem Handicap Marcus Melanders Hambo-Hoffnung Dancinginthedark M. Der Readly-Express-Sprössling aus Zucht und Besitz der schwedischen Menhammar Stuteri spielte nur ein wenig mit den älteren Rivalen und tanzte sie am Ende in 1:09,7 um volle 5¼ Längen aus; am Toto gab’s dafür nur 1,3-fachen Einsatz zurück.