Auch Idao de Tillard auf der Kippe

Vincennes, Freitag, 12. Januar 2024. Am Sonntag steigt mit dem Prix de Belgique das letzte der sechs Qualifikationsrennen für die am 28. Januar statfindende 103. Auflage des Prix d’Amérique. Kurz vor Schluss der Starterangabe flatterte der Socièté Vincennes der nächste Nackenschlag der an Absagen überreichen Woche auf den Tisch.
Idao de Tillard, nach seinem fulminanten Sieg im Prix Ténor de Baune ohnehin sportlich erste Wahl und einer der erklärten Voraus-Favoriten des Amérique, sollte den „Belgique“ unbedingt bestreiten, „weil fünf Wochen Rennpause bs zum ‚Jour J‘ einfach zu lang sind“, wie dessen designierter Steuermann Clément Duvaldestin verkündet hatte, „dieses Rennen ist enorm wichtig für ihn.“
Nun muss auch er zunächst wegen Hustens pausieren, wie Trainerchampion Thierry Duvaldestin über Mittag der Fachzeitschrift Paris Turf erklärte: „Die Untersuchungen sind in vollem Gang. Wir hoffen alle, dass die Behandlung zügig anschlägt, damit er vielleicht noch rechtzeitig fit wird.“
Probleme mit den Atemwegen hatten schon Horsy Dream und Vivid Wise As. Für den Aufsteiger des letzten Winters dürfte damit, selbst wenn er rasch genesen sollte, der Amérique-Zug bei einer Gewinnsumme von 695.670 Euro abgefahren sein; sportlich hat er sich nicht qualifizieren können.
Anders sähe es bei Vivid Wise As aus, der sich als gewinnreichster aktiver Traber der Welt bei einer Gage von 3.622.510 Euro um einen Startplatz keine Sorgen machen muss. Allerdings ist der Vorbereitungsplan für den Zehnjährigen, der zuletzt am 8. Dezember in Florenz den Gran Premio Duomo an seine Fahne geheftet hat, damit Makulatur; ohnehin ist Vincennes mit seiner Berg-und-Tal-Piste nicht das Lieblingsbetätigungsfeld des Yankee-Glide-Sohnes - und die 2.700-Meter-Distanz schon gar nicht.
Wie bei Horsy Dream dürfte der Fokus, rechtzeitige Genesung vorausgesetzt, damit auf dem Prix de France liegen. Mal sehen, was Alessandro Gocciadoro mit ihm so aus dem Hut zaubert.
Trauer tragen seit Dienstag die Schweden: Auf alle Fälle beendet ist das Winter-Meeting für ihre größte Hoffnung San Moteur. Der Sieger des Prix du Bourbonnais zog sich im Training eine Griffelbein-Fraktur zu, die operiert wird und eine mehrmonatige Pause nach sich zieht.
„Wir sind untröstlich. Er hat sich in der Arbeit bombastisch angefühlt - fast zu gut, um wahr zu sein. Einziger Trost: Mit erst 29 Starts, von denen er 20 gewonnen hat, ist er ein unverbrauchter Typ. Wir kommen wieder“, versprach am Dienstag Håkan Arvidsson, Mit-Züchter, Mit-Besitzer und Mädchen für Alles bei dem Panne-de-Moteur-Sohn.
Weil neben Idao de Tillard auch Zarenne Fas aus der vorläufigen Starterliste gestrichen wurde, erhielten Jörgen Westholms Sayonara und Fabrice Souloys eisenharter Idéal Ligneries die unverhoffte Chance, im Prix de Belgique nach den Sternen der Amérique-Teilnahme zu greifen.
Entwarnung gibt’s hingegen bei Etonnant, „dessen Magen-Darm-Probleme überstanden sind und der wieder gut trainiert. Der Prix de Cornulier ist kein Thema, aber für den Amérique hab‘ ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben“, berichtete Mitte der Woche Richard Westerink.
Bei 2.526.710 Euro an Gewinnen würde Timokos bester Nachkomme problemlos ins 18er-Feld des Millionenrennens aufgenommen, doch war er seit dem 10. Dezember im Prix Bourbonnais nicht mehr am Ablauf und hat dort wie zuvor in Wolvega (12. November) und New York (Yonkers International Trot, 9. September) äußerst schwache Vorstellungen gegeben.
Die Starterliste
Prix de Belgique (Gruppe II int., vier- bis elfj. Hengste und Stuten)
2850m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Sayonara Jörgen Westholm
2. Idéal Ligneries François Lagadeuc
3. Ganay de Banville Jean-Michel Bazire
4. Great Skills Daniel Wäjersten
5. Inmarosa Léo Abrivard
6. Beads Alessandro Gocciadoro
7. Hokkaido Jiel David Thomain
8. Fakir du Lorault Franck Nivard
9. Hussard du Landret Yoann Lebourgeois
10. Izoard Védaquais Benjamin Rochard
11. Go On Boy Romain Derieux
12. Italiano Vero Mathieu Mottier
13. Moni Viking Björn Goop
14. Hail Mary Eric Raffin
15. Hooker Berry Nicolas Bazire
16. Cokstile Franck Ouvrie
17. Délia du Pommereux Pierre-Yves Verva
18. Hohneck Gabriele Gelormini
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Voraussichtliche Startzeit: 4. Rennen um 15.15 Uhr mit der Quinté-Wette
Folgende zehn Pferde sind für den Prix d‘Amérique 2024 sportlich qualifiziert (chronologische Reihenfolge):
Hussard du Landret - Hooker Berry - Hokkaido Jiel (Prix de Bretagne)
San Moteur - Izoard Védaquais - Gu d‘Héripré (Prix du Bourbonnais)
Emeraude de Bais - Ampia Mede SM (Prix de Bourgogne)
Jushua Tree (Critérium Continental)
Idao de Tillard (Prix Ténor de Baune)