Arlington Dream wie aus einem Guss
(nn) Vincennes, Mittwoch, 28. August 2019. Das sommerliche Gipfeltreffen der drei besten Monté-Wallache der Welt, der 2017 von 2700 auf 2175 Meter verkürzte Prix Camille Lepecq, wurde wie 2017 und 2018 eine am Ende überlegene Beute Arlington Dreams.
Der Ende Januar 2017 in diesem Metier debütierende Schützling Philippe Allaires, vor dem Sulky ein ebenso talentierter wie hochriskanter Feuerstuhl, der an jeder Ecke und Kante explodieren konnte, hat sich seitdem zu einem enorm zuverlässigen Satteltraber entwickelt, der im Alter von neun Jahren mit 78 Starts auf dem braunen Buckel sämtlichen Eskapaden abgeschworen zu haben scheint.
Wie der Ready-Cash-Sohn scheint auch sein ständiger Fahrer und Reiter Yoann Lebourgeois mit 34 Jahren ein wenig altersmilde geworden zu sein und begriffen zu haben, dass man nicht unbedingt auf jedem Meter eines Parcours die Nase vorn haben muss, sondern diesen Part durchaus mal jemand anderem überlassen kann. Dafür war an diesem 30 Grad heißen Nachmittag Boss du Meleuc auserkoren, auch er ein spät, dafür umso nachhaltiger fürs Reiten entdeckter Wallach. Mit dem Schüler von Yannick-Alain Briand legte Alexandre Abrivard einen Höllenknast vor, dahinter wurde Arlington Dream eingeparkt, und weil auch Clegs des Champs, sein Leben lang ein Monté-Spezialist, sofort die Beine in die Hand nahm und sich mit Dragon du Fresne als „Puffer“ an diese Beiden ankoppelte, waren die drei Meistgewetteten früh unter sich.
Selbst am Berg, sonst die Domäne Arlington Dreams, wo er sich von den Gegnern abzusetzen pflegt, hielt ihn Lebourgeois in Deckung, orientierte sich erst kurz nach der Einmündung der kleinen Piste nach außen, sah dem Konkurrenten bis zu Beginn der Zielgeraden tief in die Augen und ließ dann in bestechendem Stil die „Auf-Wiedersehen-Klappe“ fallen. Nach 1:11,5 (2017) und 1:10,9 (2018) blieben die Uhren für den Neunjährigen, der rund fünf Längen voraus den 24. Sieg samt 45.000 Euro perfekt machte, bei 1:10,6 stehen. Ebenso übersichtlich war der Abstand des Bosses zu Clegs des Champs, der trotz einer kurzen Unsicherheit im letzten Bogen, die David Thomain blitzschnell auszubügeln verstand, den zwischenzeitlich sehr zudringlich werdenden Al Capone Jet locker abschüttelte. Platz fünf blieb Weltrekordlerin Be Mine de Houëlle, dem ersten Satteltraber, der mit 1:09,8 die magische Schallmauer durchbrochen hat (Solvalla, 27. Mai 2018).
„Er war schlichtweg perfekt. Trotz seiner neun Jahre verbessert er sich noch immer und ist nervenstark wie nie zuvor - ein echter Crack“, bemerkte Lebourgeois sicher nicht zur Erbauung der gebeutelten Konkurrenz. Und „Meistermacher“ Philippe Allaire, der sich zudem über die von David Thomain herausgefahrenen Siege von Heart of Gold und Gawani du Bocage freuen durfte, ergänzte: „Das war einer seiner schönsten Siege, weil er sich geschmeidig, bestens zu handhaben und völlig unkompliziert präsentierte. In drei Wochen folgt der nächste Auftritt.“
Prix Camille Lepecq - Monté - (Gruppe II int., Sechs- bis Zehnjährige)
2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1. Arlington Dream 10,6 Yoann Lebourgeois 20
9j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Ialla Clairchamp von Battling Joe
Be: Frédéric Sauque; Zü: S.C.E.A. Holgafi; Tr: Philippe Allaire
2. Boss du Meleuc 3. Clegs des Champs 4. Al Capone Jet 5. Be Mine de Houëlle 6. Clara du Pontseuil 7. Volcan de Bellande 8. Dragon du Fresne Delta Fac |
11,0 Alexandre Abrivard 11,3g David Thomain 11,7 François Lagadeuc 12,1 Marie Bacsich 12,6 Pierre-Yves Verva 12,7 Noëmie Hardy 14,8 Léo Abrivard dis.r. Paul-Philippe Ploquin |
37 35 210 260 890 1060 630 410 |
Sieg: 20; Richter: überlegen 4½ - 4½ - 3½ - 5½ - 5 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 09,0/675m - 10,2/1175 - 11,0/1675m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro