Alle Neune für „JMB“

Laval, Mittwoch, 5. Oktober 2022. Nach Meslay-du-Maine (2019), Le Mans (2020) und Angers (2021) war das Hippodrome Bellevue-la-Forêt mit seinem 1.250 Meter kurzen Linkskurs Austragungsort des stark besetzten Grand Prix Anjou-Maine, mit dem zugleich die Quinté-Wette des Tages entschieden wurde - und wurde zum neunten Mal die Beute des Trainingsquartiers von Jean-Michel Bazire, der momentan insbesondere seine „Männertruppe“ blendend in Schuss hat.
Binnen kürzester Zeit hat sich Feydeau Seven zwei Etappen des GNT geschnappt, und ebenfalls zum Wiederholungstäter, der damit auf den Spuren Cleangames wandelt, wurde der für doppelte Sieg-Odds zu habende Elie de Beaufour. Der Wallach kam mit einem gerade mal 14 Tage alten Triumph im Grand Prix Fédération Régionale du Nord zu La Capelle (mit Alexandre Abrivard) und damit besten Referenzen ins Zentrum der Mayenne.
So zügig, wie Dénicheur de Vif und der ihn nach wenigen Metern ablösende Diégo de Cahot von der Grundmarke loslegten, kam auch der Royal-Dream-Sohn aus der zweiten „Schleuse“ in die Gänge, während Epsom d’Herfraie und Duel du Gers ihre Chancen mit mehr oder weniger ausgiebigen Rumplern versiebten. Es konnte gar nicht besser laufen für den 20-fachen Sulky d’Or, denn sein erklärter Gegner Hatchet Man kam eher behäbig in die Hufe und musste, weil Hokkaido Jiel, der sich kurz nach dem ersten Bogen das Kommando gesichert hatte, und der ihn begleitende Copsi eisern gegenhielten, eine Runde lang in dritter Spur kurbeln, um selbst nach vorn zu kommen.
Mittlerweile hatte Elie de Beaufour in der Nicolas Bazire anvertrauten Rebella Matters das ideale Führpferd durch die zweite Spur bekommen. Im breiten Kreuz des Favoriten bauten sich Décoloration, die den zweiten Aufbaustart nach ihrer erfolgreichen Winterkampagne absolvierende Flamme de Goutier, Etoile de Bruyère und Hirondelle Sibey auf. „Le Maître“ wartete und wartete bis ausgangs der letzten Kurve. Dann wurde seine Lokomotive matter, während Hatchet Man in bewährter Manier Fersengeld gab.
Doch nicht mit „JMB“! Sofort lief Elie zu Hochtouren auf, streckte den Kopf voraus und behielt ihn dort auch, so sehr sich Hatchet Man wehrte und nimmermüde bis zur Linie die Wende zu vollziehen suchte. So spannend es „aufm Platz“ aussah, so entspannt schilderte Bazire senior die Sachlage: „Ich denke, wir haben sicher gewonnen. Ich hab‘ die Ohrenstöpsel drin gelassen, damit er ein bisschen Selbstvertrauen tanken kann“, und genau so sah es beim zweiten Hinschauen auch aus. Nie abschütteln ließ sich aus Hatchet Mans Windschatten Copsi, der zwei Längen vor Diégo de Cahot die „Bronzemedaille“ empfing.
Die Quinté-Wette lang machte, nachdem sich ausgangs der Schlusskurve Décoloration an sechster und Hokkaido Jiel 200 Meter vorm Ziel an vierter Position aus dem Bewerb gesprungen hatten, die 1.720:10-Überraschung Elite Jiel. Die vielbeschäftigte Rebella Matters warf, als es ans Eingemachte ging, endlich mal nicht das Handtuch und angelte Rang sechs vor Jerry Mom, der nach schwachem Beginn am Ende des großen Pulks gelandet war und zum guten Schluss einiges im Angebot hatte.
Für Elie de Beaufour, der vor ziemlich genau zwei Jahren seinen - siegreichen - Einstand auf Gruppe-Niveau gegeben hat, war’s aus 46 Versuchen der 30. Volltreffer, mit dem das Konto des Wallachs auf 916.000 Euro sprang.
Grand Prix Anjou-Maine (Gruppe III int., Fünf- bis Zehnjähr.)
2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 420.000 Euro; 100.000 Euro
1. Elie de Beaufour 2875 12,9 Jean-Michel Bazire 20
8j.br. Wallach von Royal Dream a.d. Pignata von Capriccio
Be: Eric Levallois; Zü: Ec. Cheffreville; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Hatchet Man 2850 13,5 Anthony Barrier 45
3. Copsi 2850 13,6 Dominik Locqueneux 380
4. Diégo de Cahot 2850 13,8 Théo Duvaldestin 110
5. Elite Jiel 2850 13,9 François Lagadeuc 1720
6. Rebella Matters 2875 13,3 Nicolas Bazire 480
7. Jerry Mom 2875 13,4 Matthieu Abrivard 30
8. Flamme du Goutier 2875 13,6 Franck Nivard 930
9. Fine Colline 2850 14,3 Loïc-Désiré Abrivard 580
10. Décoloration 2875 13,7g Gabriele Gelormini 92
11. Denicheur du Vif 2850 14,5 Ayméric Thomas 1670
12. Duel du Gers 2875 14,6g Jean-Etienne Abrivard 1840
13. Hirondelle Sibey 2875 20,6 Eric Raffin 890
14. Epsom d’Herfraie 2850 21,7g Louis Baudouin 2440
Etoile de Bruyère 2875 dis.r. Charles Dreux 1780
Hokkaido Jiel 2850 dis.r. David Thomain 94
Sieg: 20; Richter: sicher Hals - 1¼ - 2 - 1½ - 1 Länge; 16 liefen
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-05/5305/1
Hastronaute verpasst das Winter-Meeting
Yannick Henrys große Hoffnung für das Winter-Meeting muss passen. „Wegen einer für den 19. Oktober geplanten Gaumensegel-Operation kann Hastronaute vielleicht gegen Ende des Winters ins Geschehen eingreifen“, berichtete der Trainer, der den Booster-Winner-Nachkommen nach den letzten krass enttäuschenden Vorstellungen, „die nicht zu erklären waren“, einer gründlichen Untersuchung hatte unterziehen lassen. „Erst hatten wir vermutet, er litte an der Lyme-Borreliose, aber bei einem Belastungstest in der Klinik von Grosbois wurde eine Fehlfunktion des Gaumensegels diagnostiziert.“ Mit zehn Siegen und 275.210 Euro an Gewinnen gehört der Sieger des Critérium des 4 Ans 2021 zur erweiterten Jahrgangsspitze.