Alex in seinem Element

(nn) Montegiorgio, Sonntag, 5. Juli 2020. Das chronologisch letzte Großereignis des in dieser Hinsicht proppenvollen sonntäglichen europäischen Rennkalenders fand in Montegiorgio am Osthang der Abruzzen statt. Auf dem 800 Meter kleinen Ippodromo San Paolo mit der gewöhnungsbedürftigen langen Startgeraden stand mit dem nach „Männlein” und „Weiblein” getrennten, „politisch korrekt” mit je 50.500 Euro dotierten Gran Premio Marche nur eine Woche nach dem viermal so wertvollen Turiner Gran Premio Carlo Marangoni die nächste Derby-Vorprüfung für den „B“-Jahrgang an, dessen beide Abteilungen auf Alessandro Gocciadoros Konto gingen.
Viel Arbeit hatten die Rennrichter mit den „Femmina“, bei denen nur die Hälfte der zehn Stuten das Ziel in der vorgeschriebenen Gangart erreichte. Einen traumhaften Verlauf servierte „Alex“ der bei 17:10 notierten Bahamia, die er auch dann konsequent im Windschatten von Tempomacherin Bananarama Jet hielt, als außen die Padua-Siegerin Bonneville Gifont aufmarschierte.
Dem 45-jährigen lachte das Glück, als die ernsthafteste Rivalin eingangs der „ultima curva“ den Weg für die Maharajah-Tochter im Galopp räumte. Die hatte keine Mühe, sich flinken Fußes auf 4½ Längen zum fünften Erfolg aus zwölf Versuchen abzusetzen, der ihr mageres Konto auf 39.620 Euro verdoppelte.
An der von Ken Warkentin abstammenden Bananarama Jet raufte sich auch Bica DL (von Zola Boko) knapp vorbei. Platz vier ging eine Länge zurück an Bujumbura, und mangels weiterer Bewerberinnen kam selbst die endlos abgehängte Belene Cis noch in den Genuss einer, der kleinsten Prämie.
Sehr viel ansehnlicher versah die elfköpfige die „Jungenschar“ die Arbeit, die nur zwei Ausfälle zu beklagen hatte. Mit der zweiten Kraft des Wettmarkts Boys Stecca düste Gocciadoro dank der besseren Startnummer „4“ ruckzuck vor Favorit Belzebu‘ Jet (5) nach vorn, dem Bellini Grif, Billy Pan und Baresi Effe mit einem „Sicherheitsabstand“ von zwei, drei Längen folgten.
Der vergrößerte sich rasch aufs Doppelte, als es Vincenzo Luongo an der Zeit fand, dem Leader für die finalen 600 Meter ernsthaft auf den Zahn zu fühlen. Der Schuss ging nach hinten los, denn der Napoleon-Bar-Sohn legte ebenso locker zwei Schippen drauf und ließ den von Wishing Stone gezeugten Belzebub um zwei Längen abblitzen.
Für Boys Stecca, zuvor für seinen Züchter Emiliano Stecca ausschließlich im Alltagsgeschäft tätig, war dieser vierte Treffer aus 15 Versuchen der bei weitem gehaltvollste und baute sein Sparbuch auf 37.042 Euro aus.
Gran Premio Marche (Gruppe III nat., Dreijährige)
1600m Autostart, 50.050 Euro
Wert: 20.930 - 10.010 - 5.460 - 2.730 - 1.820 sowie 9.100 Euro Züchterprämie
1. Abteilung - Stuten
1. Bahamia 12,3 Alessandro Gocciadoro 17
3j.br Stute von Maharajah a.d. Namibia von Cantab Hall
Be: Girolamo Casella; Zü: Scud. Sant’Andrea Srl; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Bica DL 12,9 Antonio di Nardo 189
3. Bananarama Jet 13,0 Cesare Ferranti 108
4. Bujumbura 13,1 Luca Lovera 353
5. Belene Cis 15,1 Davide Angeletti 1103
Bloody Mary dis.r. Mario Minopoli jr 203
Bonneville Gifont dis.r. Roberto Vecchione 27
Babylonia Baba dis.r. Andrea Farolfi 107
Big Moon LF dis.r. Gaetano di Nardo 121
Bijoux Bi dis.r. Federico Esposito 390
Sieg: 17; überlegen 4½ - Hals - 1 Länge; 10 liefen (NS Barbara Jet)
2. Abteilung - Hengste & Wallache
1. Boys Stecca 12,9 Alessandro Gocciadoro 39
3j.br Hengst von Napoleon Bar a.d. Ombretta Bar von Ganymède
Be / Zü: Emiliano Stecca; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Belzebu’ Jet 13,1 Vincenzo Luongo 19
3. Bleff Dipa 13,8 Roberto Vecchione 149
4. Bellini Grif 13,8 Antonio Velotti 137
5. Baresi Effe 14,0 Mario Volpati 157
6. Billy Pan 14,0 Edoardo Bacalini 1004
7. Blasco Real 14,2 Lorenzo Baldi 171
8. Bramante Ors 14,2 Antonio di Nardo 58
9. Brioss 14,4 Gennaro Pacileo 1468
Bluez dis.r. Giuseppe-Pietro Maisto 88
Barone Gas dis.r. Maurizio Cheli 247
Sieg: 39; leicht 2 - 5 - ¾ - 1 - k.Kopf - 1½ Längen; 11 liefen (NS Boltigeur Erre)