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Adieu, Vincennes!

Ganz stark: Gu d‘Héripré mit Franck Nivard © canalturf.com
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Frankreich

(nn) Vincennes, Samstag,6. April 2019. Zum Abschluss des wegen des Corona-Lockdowns nur zur Hälfte ausgetragenen Frühjahrsmeetings - weiter geht’s auf dem Plateau de Gravelle am 15. August, wenn „Sars Covid 2“ nicht wieder einen Strich durch den Rennkalender macht - hatte Vincennes noch zwei unerwartete Schmankerl parat.

Während alle anderen Rennen in der Zeit des Stopps ersatzlos gestrichen worden sind, hat man die Prix Phaëton und Paul Leguerney für die Generation „G“, die eigentlich am 4. April über die Bühne des Temple du Trot hatten gehen und als Generalproben für das Critérium des 4 Ans herhalten sollten - das steht nun am 29. August auf der Agenda -, ins Programm genommen; nunmehr um 85.000 statt der vor der Corona-Auszeit geplanten 100.000 Euro..

Aus der Pause auf den Thron

Zunächst waren die Hengste dran, von denen sich Guillermo Sport am Start und Gimy du Pommereux vor der Tribüne das Leben durch Galoppaden schwer bzw. aussichtslos machten. Bärenstark hingegen die Vorstellung Gu d’Hériprés, der sich immer mehr zum Primus dieser Generation entwickelt, seinen neunten Sieg, zugleich den dritten auf Gruppe-Level in Folge, aus lediglich 14 Versuchen feierte und 326.000 Euro reich ist.

Anders als der Namensgeber dieses Prix Phaëton, der als des Sonnengottes Sohn zu hoch hinaus wollte und mit dem Wagen unter Donner und Blitz auf die Erde stürzte, ließ sich der Fuchshengst aus dem Stall Philippe Billards bzw. Fabrice Souloys weder von vier Monaten Rennpause noch von einer ganzen Reihe aufmüpfiger Jungspunde, die nach der Corona-Pause in gewinnsummenbeschränkten Matches Kraft und Kondition hatten tanken können, aus dem Konzept bringen.

Bereits am Start ging Franck Nivard aufs Ganze, übernahm vor Gelati Cut, einem der jungen Wilden, das Zepter, reichte es an den von Björn Goop hurtig abgebrachten Gamble River weiter und dirigierte den Coktail-Jet-Sohn, als von hinten Go On Boy mit dem wieder nach außen dirigierten Gelati Cut, Girolamo und Golden Bridge im Schlepp anrückte, eine Runde vor Schluss auf den Todessitz, um allzeit freie Bahn zu haben. Den Mumm muss man erst mal haben!

Innen konnte Gotland vor Sattelspezialist Gala Téjy und Général du Parc in den Windschatten des Leaders vorpirschen, der ein gleichmäßiges Tempo anschlug. Als Nivard bei Gu d’Héripré ausgangs der Schlusskurve entschlossen das Gaspedal durchdrückte, war’s um den frischen Sieger rasch geschehen, hinter dem Gotland, noch immer der Reichste des Jahrgangs, hoffnungslos in der Falle saß und auf der Suche nach einem Ausweg 200 Meter vorm Ziel in Galopp fiel.

Ohne mit der Wimper zu zucken, chauffierte „Franckie mit der kalten Hand“ („Das war richtig gut, zumal er in der Auszeit noch besser geworden ist und Marge nach oben hat.“) sein Paradepferd eine Dreiviertellänge vor Gelati Cut ins Ziel, der seine prächtige Serie ausbaute und auch beim zehnten Versuch in Folge auf dem Treppchen landete. Eine Länge dahinter entschied das Zielfoto zugunsten des außen auf Touren kommenden Girolamo und gegen Go On Boy, und auch Golden Bridge war nur einen „Hals“ später an der imaginären Linie.

Prix Phaëton (Gruppe II nat., vierj. Hengste)

2700m Bänderstart o.Z.; 85.000 Euro

1.      Gu d‘Héripré                  13,4     Franck Nivard                    26

         4j. Fuchshengst von Coktail Jet a.d. Vedetta d’Héripré von Orlando Vici

         Be: Ecurie Rolling; Zü: Ecurie d’Héripré; Tr: Philippe Billard

2.      Gelati Cut                 

3.      Girolamo                 

4.      Go On Boy              

5.      Golden Bridge         

6.      Général du Parc    

7.      Gamble River              

8.      Guillermo Sport      

         Gimy du Pommereux 

         Gala Téjy                    

         Gotland                       

13,4     Alexandre Abrivard          

13,5     Franck Ouvrie                 

13,5     Romain Derieux             

13,5     David Thomain              

13,9     Alexis Prat                       

14,0     Björn Goop                        

14,2g   Yoann Lebourgeois       

dis.r.    Matthieu Abrivard          

dis.r.    Christophe Chalon      

dis.r.    Eric Raffin                       

32

150

100

150

790

81

350

350

1330

140

Sieg: 26; Richter: leicht ¾ - 1 - k.Kopf - Hals - 5½ - 2 Längen; 11 liefen

Zw-Zeiten: 15,0/1200m - 14,0/1700m - 14,4/2200m

Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-30/7500/2

Auch Green Grass gleich topfit

„Was Gu kann, kann ich schon lange“, mag sich Green Grass, die Königin der Generation 2016, für den Prix Paul Leguerney gedacht haben, in dem die Stewards schon allein ob der Menge an Teilnehmerinnen, die an „Kohle“ wollten, mehr zu tun hatten. Auch die Bold-Eagle-Tochter, 2019 Siegerin im Critérium des Jeunes, hatte seit Februar keine Rennbahn mehr gesehen, auch Mathieu Mottier, seit drei Starts neuer Partner der manchmal etwas hitzigen Stute, ließ sich in dem 18er Pulk auf keinerlei taktische Plänkeleien ein.

Gaben erst Girls Talk, dann Greyline den Takt vor, so übernahm Green Grass für die Schlussrunde den Stock und legte einen deutlich zügigeren Takt vor als eine Stunde zuvor das starke Geschlecht. Weil Glorissima mit einem energischen Zwischenspurt hinter ihr in die Innenspur kam, wurden die Aktivistinnen der ersten 500 Meter nach hinten geschoben. Als innere Fünfte kam Galilea Money unter, die am Start durch eine Kurz-Galoppade jede Chance auf eine akzeptable Ausgangslage verspielt hatte.

Erste Angreiferin war bergauf Goulette vor Galilée des Près und Good News, und die erstmals überhaupt auf Gruppe-Niveau engagierte Up-and-Quick-Tochter hielt so erstaunlich wie brillant durch. Am Gipfel rüsteten in dritter Spur Gemme de Busset und Gloria du Goutier auf, während Galilea Money weiterhin wohl verpackt im Warmen lag.

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Green Grass mit Mathieu Mottiert © canalturf.com

Erst 300 Meter vorm Ziel vermochte Alexandre Abrivard die Bazire-Stute wenigstens in Spur zwei zu lancieren, fand dann in der prächtig spurtenden Gemme de Busset eine erstklassige Lokomotive und spritzte auf Platz vier - eingedenk des anfänglichen Aussetzers das maximal Mögliche für die knapp auf den Favoritenschild Gehobene.

Nichts, aber auch gar nichts zu löten war gegen Green Grass‘ letzten trockenen Antritt, die blitzartig drei, vier Längen zwischen sich und den übertölpelten Rest legte und in strammer Haltung 2½ Längen voraus zum neunten Mal in ihrer Karriere als Erste anschlug - macht nun 457.650 Euro für die Brieftasche ihres Besitzers Sébastien Dewulf. Goulette ließ sich trotz des enormen Pensums nicht unterkriegen und wurde zur halbklassischen Premiere mit „Bronze“ dekoriert.

Auch Green Grass‘ Mentor Sébastien Guarato hatte nichts zu mäkeln: „Zum Ausklang des Winter-Meetings hab ich mich einige Male gefragt, ob ich sie aufgrund ihrer Frühreife nicht zu sehr rangenommen habe, denn es gab doch einige bedenkliche Vorstellungen. Die Pause ist ihr bestens bekommen. Sie ist ruhiger und reifer geworden. Macht sie so weiter, sind wir im Critérium unter den ersten Drei.“

Prix Paul Leguerney (Gruppe II nat., vierj. Stuten)

2700m Bänderstart o.Z.; 85.000 Euro

1.      Green Gras                    13,1     Mathieu Mottier                  42

         4j.br. Stute von Bold Eagle a.d. Tootsie Smiling von Goetmals Wood

         Be: Sébastien Dewulf; Zü: Frédéric Brouilloux; Tr: Sébastien Guarato

2.      Gemme de Busset      

3.      Goulette                         

4.      Galilea Money             

5.      Glorissima                 

6.      Greyline                       

7.      Gloranie des Noés      

8.      Gloria du Goutier         

9.      Gallica Gédé             

10.    Goldy Mary                  

11.    Girls Talk                    

12.    Gazelle du Bocage 

13.    Good News                 

14.    Galilée des Près        

         Garincha Sport             

         Golden Girl               

         Girly Béco                    

         Gaïa Olmenhof          

13,3     David Thomain                 

13,4     Franck Nivard                 

13,4g   Alexandre Abrivard          

13,4     Etienne Dubois              

13,4     Julien Dubois                 

13,4     Clément Duvaldestin    

13,5     Tony Le Beller                

13,6     Damien Bonne               

13,6     Matthieu Abrivard          

13,7     François Lagadeuc       

13,7     Jonathan Cuoq              

13,8     Eric Raffin                          

14,9     Maxime Bézier               

dis.r.    Yoann Lebourgeois    

dis.r.    Léo Abrivard                   

dis.r.    Arnaud Desmottes      

dis.r.    Christophe Martens       

80

150

36

610

160

170

530

910

140

450

210

91

690

1120

420

1420

670

Sieg: 42; Richter: leicht 2½ - 1 - Hals - Hals - Kopf - k.Kopf - ½ - 2 Längen; 18 liefen

Zw-Zeiten: 12,8/1200m - 13,6/1700m - 13,9/2200m

Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-30/7500/4