250 Mille im äußersten Spargang
Bergsåker, Donnerstag, 22. Juli 2021. Waren es tags zuvor in Eskilstunas Fyraåringstest letztlich nur sieben Aspiranten, die an 405.000 Kronen herangewollt hatten, so glänzte Bergsåkers Norrlands Grand Prix, in dem es gar einen Schnaps mehr zu verdienen gab, mit noch geringerer Beteiligung: Lediglich ein Quintett wollte im Finale der sich ab Frühjahr über die mittelschwedischen Pisten ziehenden Rennserie an die ausgelobten sechs Prämien. Von den aufrechten Fünf war allein Global Badman schwedischen Geblüts, und genau der machte seinem „Nachnamen“ alle Ehre und seilte sich im vorletzten Bogen mit einem Fehler aus der Verlosung um die besseren Prämien ab.
Als Tipp des Tages war Sister Sledge beim ersten Einsatz nach dem grandiosen 1:09,1-Erfolg in Solvallas Fyraåringseliten gegen das starke Geschlecht eine Klasse für sich, regierte mit dem ersten Schritt bei teilweise Schlafwagen-Tempo im hohen 1:20er Bereich und setzte sich mit Ersatzmann Erik Adielsson - Örjan Kihlström musste wie schon am Mittwoch wegen neuerlicher Rückenprobleme passen - auf der Zielgeraden spielerisch leicht auf fünf Längen von der gedemütigten Konkurrenz ab. Von der hielt sich ihr äußerer Anführer Rome Pays Off, immerhin Zweiter in Königspokal und SprinterMästaren, noch am besten.
Nichts gegen die 250.000 im schlanken 1:14,0-Gang verdienten Kronen einzuwenden hatte selbstverständlich Trainer und Besitzer Daniel Redén: „Sister Sledge hat in den USA zwei- und dreijährig ein knüppelhartes Programm in der Jahrgangsspitze absolviert und muss sich davon ein wenig erholen. 842.815 Dollar verdient man dort nicht nebenbei. Wir wollen es in diesem Jahr eher dezent angehen lassen. Ich hoffe, das beschert ihre eine lange Karriere, und sie kann die internationale Klasse bereichern, wie das Delicious und Double Exposure gelungen ist.“ Die weiße europäische Weste der Father-Patrick-Tochter steht als Momentaufnahme bei vier Siegen aus ebenso vielen Auftritten, die ihr eine Gage von 885.000 SEK bescherten.
Norrlands Grand Prix -Finale - (int., Vierjährige)
2140m Autostart, 524.000 SEK
1. Sister Sledge 14,0 Erik Adielsson 12
4j. stichelhaar. schwbr. Stute von Father Patrick a.d. Behindclosedoors von Andover Hall
Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Sergent Stables LLC & Andray Farm, US; Tr: Daniel Redén
2. Rome Pays Off 14,5 Per Lennartsson 48
3. Fire n‘Fury 14,7 Rikard Skoglund 436
4. Playing Trix 15,0 Ulf Ohlsson 307
5. Global Badman 16,6g Daniel Wäjersten 80
Sieg: 12; Richter: überlegen 5 - 2½ - 2 Längen; 5 liefen
Zw-Zeiten: 14,3/500m - 16,9/1000m - 15,1/1500m - 11,0/letzte 500m
Wert: 250.000 - 125.000 - 70.000 - 39.000 - 24.000 - 16.000 SEK
Wie zerronnen, so gewonnen
Ein bisschen mehr Nachfrage für etwas weniger Geld gab’s fürs Finale der Elitserie der Dreijährigen, die ihr Zwei-Kilometer-Pensum einen Tick zackiger absolvierten. Zuzuschreiben war dies vor allem sehr viel zügigeren ersten 500 Metern, auf denen sich Top-Favorit Idomenio Sisu mächtig streckte, um den gewaltig drückenden Incase of Fire für die Spitze in Schach zu halten. Nach 500 Metern - Indigo Sisu und Castle Racha hatten sich da schon im Galopp ausgeschaltet - hatte Rikard Skoglund ein Einsehen, parkte hinter dem Googoo-Gaagaa-Sohn ein und saß in der Falle, als außen Kavatosåfin, Whothehillareyou und Immanuel K. aufrückten.
Die herbe Anfangsphase sollte sich für die beiden Protagonisten als Waterloo erweisen. Idomenio Sisu wehrte sich wacker, bekam jedoch zunehmend schwere Beine, und Incase of Fire musste erst hinten herum auf Angriffsposition laviert werden. Zeit- und Bodenverlust reichten gerade so, dem Favoriten die vierte Prämie vor der Nase weg zu fischen. Das beste Ende machten zwei Underdogs unter sich aus, von denen Immanuel K. als von Daniel Wäjersten klug geschontes Schlusslicht des Fünfer-Packs die meisten Reserven parat hatte und sich leicht an der Viererhorde vorbei zum zweiten und mit Abstand wertvollsten Treffer seiner 14 Versuche umfassenden Laufbahn vorbeitankte.
Gerade noch mit Global Badman gerupft, jubelte Bergsåkers amtierender Champion: „Ich glaube, es war ganz gut, dass er 2020 einige Male gestartet ist, obwohl er noch nicht wirklich siegfertig war. Aber er hat dabei viel gelernt. Im Winter hab ich ihm ein spezielles Rückentraining angedeihen lassen, damit er insgesamt mehr Muskelmasse aufbaut. Das könnte sich jetzt auszahlen, nachdem bisher kein Unterschied zu bemerken war. Wir werden bei den nächsten Starts sehen, ob der Schalter auf Dauer umgelegt ist.“
Sprach’s, legte sich im folgenden Rennen mit Claude P.Hill gleich das nächte Hölzchen an und durfte sich unmittelbar darauf über den dritten, in einem K150-Lopp von Andreas Lövdal souverän herausgefahrenen Sieg Berra Steels freuen - Nummer 24 für Bergsåkers Trainerchampionat. Bei den Fahrern führt der 30-jährige, der 66 Vierbeiner betreut, nun mit 21:16 vor „Rikschampion“ Ulf Ohlsson.
Norrlands Elitserie -Finale - (int., Dreijährige)
2140m Autostart, 417.500 SEK
1. Immanuel K. 13,6 Daniel Wäjersten 234
3j.dklbr. Wallach von Sebastian K. a.d. Do You Believe von Crazed
Be / Zü: Knutsson Trotting AB; Tr: Daniel Wäjersten
2. Whothehillareyou 13,7 Per Linderoth 161
3. Kavatosåfin 13,8 Per Lennartsson 95
4. Incase of Fire 13,9 Rikard Skoglund 30
5. Idomenio Sisu 13,9 Ulf Ohlsson 16
6. Castle Racha 16,2g Ove Lindqvist 794
Indigo Sisu dis.r. Mika Forss 481
Sieg: 234; Richter: leicht 1 - ½ - 1 - Kopf; 7 liefen (NS Cool Kronos / Hufabszess)
Zw-Zeiten: 08,6/500m - 14,4/1000m - 14,4/1500m - 11,2/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 SEK