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174 Standardbreds wollen ans große Geld

Zweijähriger Gaines Hanover in 1:10,2 (ustrottingnews.com)
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Kanada

Campbellville / Ontario, Freitag, 21. Oktober 2022. Nicht nur in „good old Germany“ lockt die Breeders Crown alles hinterm Ofen hervor, was Rang und Namen hat und einsatzfähig ist. An die 6,7 Millionen US-Dollar, die am nächsten Wochenende im Woodbine Mohawk Park vor den Toren Torontos in den zwölf Abteilungen vergeben werden, wollten insgesamt 174 Standardbreds (Zwei-, Dreijährige und Ältere, getrennt nach Geschlecht und Gangart) ran.

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In vier Kategorien kann auf Vorläufe, die für die Zweijährigen am Freitag, 21. Oktober, und für die Dreijährigen und Älteren am Samstag ausgetragen werden, verzichtet werden. Nur das Finale bestreiten müssen die dreijährigen Pacer-Stuten sowie die Älteren in den Trot- und Pace-Open, für die jeweils elf Aspiranten genannt worden sind, sowie die älteren Traber-Ladys, von denen sich nur acht für die 350.000 Dollar wertvolle „Krönung“ gefunden haben.

Prominentester „Nichtstarter“ ist Kentucky-Futurity-Sieger Rebuff, nicht nur nach Ansicht seines Entdeckers und Trainers Lucas Wallin der beste Traber-Hengst der Generation 2019. „Der Muscle-Hill-Sohn wird wegen einer kleinen Verletzung, die bis zur Breeders Crown nicht ausgeheilt sein dürfte, die Saison beenden und etwas früher in die aktive Winterruhe gehen. Auch im kommenden Jahr gibt’s einiges zu verdienen“, ließ der junge Schwede durchblicken, dass Rebuff, der sich vor einem Jahr die Krone der Zweijährigen aufgesetzt hatte, noch mindestens eine Rennsaison ranhängen soll.

Sein Alter ego ist der ebenfalls dreijährige Pacer-Hengst Beach Glass, der am 1. Oktober auf der Red Mile von Lexington als Vierter beim elften Saisonstart erstmals nicht auf einem der ersten beiden Plätze gelandet und anschließend am Gaumensegel operiert worden war. Die leise Hoffnung von Trainer und Mitbesitzer Brent MacGrath, ihn zur Breeders Crown wieder fit zu haben, zerstob: „Der Heilungsprozess verlief nicht so rasch, wie‘s im Idealfall hätte sein müssen.“

Beim trabenden männlichen Nachwuchs setzte in Vorlauf 1 der auf den Hanover Shoe Farms geborene und am 9. November 2021 auf der Harrisburger Auktion für 50.000 Dollar abgegebene Gaines Hanover gleich einen nachhaltigen Akzent. Nach einer Viertelmeile hatte Louis-Philippe Roy den bislang ausschließlich in Kanada gelaufenen Wallach dort, wo er ihn haben wollte - vorbei an The Gruffalo und Zuchtgefährte Gates Hanover an der Spitze.

Die ließ sich der Cantab-Hall-Sohn fortan nicht mehr nehmen, zumal Gates Hanover im Schlussbogen aus dem Takt und dem Finale geriet. Knapp drei Längen voraus bunkerte Gaines Hanover seinen dritten Sieg aus sieben Versuchen, mit dem er bei 84.476 USD steht, in persönlicher Bestzeit von 1:10,2, die zugleich Bahnrekord für zweijährige Traber-Wallache bedeutet.

Den Kampf um Platz zwei entschied The Gruffalo, ein 75.000-Dollar-Jährling, spät gegen den innen voran schießenden Osceola. Roy gestand, dass es durchaus nicht der Plan war, Gaines Hanover vorneweg marschieren zu lassen: „Er ist noch mächtig grün, und es war nicht einfach, ihn das Handwerk zu lehren. Ich hätte nicht gedacht, dass die erste Hälfte so rasant war; er trabt sehr effizient, und man merkte heute nicht unbedingt, wie viel Boden er unter die Hufe nahm.“

Schwer zu schlucken hatte Lennart Ågren vom schwedischen SRF-Stable. Seine beiden Waffen Crown und Gates Hanover verpassten das 600.000-Dollar-Finale glasklar. Auch seine dritte Farbe stach nicht: Der von Marcus Melander gecoachte Oh Well, als „Winner“ der Mohawk Million mit dem Kurs bestens vertraut und zum deutlichen Favoriten erkoren, mussten gegen den mit der „9“ gehandicapten Celebrity Bambino im 2. Qualifier eine glasklare Niederlage akzeptieren.

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Foto: ustrottingnews.com

Den Startgalopp Crantinis (3) nutzte Yannick Gingras, den Muscle-Hill-Sohn vor Kierkegaard K an der Spitze zu etablieren, wo er nach 600 Metern von International Man abgelöst wurde. Der Sprössling der Lindy Farms der Familie Antonacci brachte das Feld auf die Zielgerade, wo es ihm derart an den Kragen ging, dass er sogar aus dem Endlauf purzelte.

Celebrity Bambino indes, vor einem Jahr in Lexington für ein Konsortium um Trainerchampion Ron Burke bei 120.000 Dollar aus dem Ring gegangen, ließ sich für den dritten Treffer auch vom in seinem Windschatten vorzüglich postierten Oh Well nicht in die Suppe spucken und kam ganz leicht  2¾ Längen voraus nach Hause.

„Er war von allen Zweijährigen, die ich gefahren habe, der Beste. Ron Burke hat, als er zu Beginn der Saison krank geworden war, nichts übers Knie gebrochen und ihn sich in Ruhe auskurieren lassen. Ich denke, das zahlt sich jetzt voll aus.“

Er wird mit 122.557 Dollar sein erstes Breeders-Crown-Abenteuer bestreiten, für das Kilmister als Sieger des Peter Haughton Memorials nicht durch die manchmal unvorhersehbaren Mühlen der Qualifikation musste.

Breeders Crown - Trot - zweij. Hengste
1609m Autostart, 25.000 USD
Wert: 12.500 - 6.250 - 3.000 - 2.000 - 1.250 USD
1. Vorlauf
1.    Gaines Hanover    10,2    Louis-Philippe Roy    37
    2j.br. Wallach von Cantab Hall a.d. Gatka Hanover von Muscle Massive
    Be: Gestion J Y Blais Inc., CA; Zü: Hanover Shoe Farms, US; Tr: Richard Moreau
2.    The Gruffalo    10,6    Todd McCarthy    110
3.    Osceola    10,6    Douglas McNair    237
4.    Winners Bet    10,9    Dexter Dunn    26
5.    Spitfire Overseas    11,1    James Macdonald    177
6.    Crown    11,5    Brian Sears    67
7.    Snowpiercer    11,7    Paul Macdonell    370
8.    Gates Hanover    12,0g    Åke Svanstedt    57
9.    Jokic    13,0g    Tyler Jones    506
Sieg: 37; Richter: leicht 2¾ - ¾ - 1¼ - 2½ - 2¾ Längen; 9 liefen

2. Vorlauf
1.    Celebrity Bambino    10,5    Yannick Gingras    87
    2j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Celebrity Ruth von Archangel
    Be: Burke Racing Stable, J & T Silva Stables, Knox Services & Phillip Collura; Zü: White Birch Farm, US; Tr: Ronald Burke
2.    Oh Well    10,9    Tim Tetrick    14
3.    Kierkegaard K    10,9    Åke Svanstedt    196
4.    Dire Straits    11,0    David Miller    103
5.    Buckhead Ridge    11,1    Douglas McNair    431
6.    Southwind Coors    11,2    Mike Saftic    579
7.    International Man    11,2    Dexter Dunn    68
8.    Crantini    13,5g    Scott Zeron    159
9.    Carter Michael Deo    13,7    Anthony Macdonald    797
Sieg: 87; Richter: leicht 2¾ - ¾ - ¼ - 1¾ - ¼ - ¾ Länge; 9 liefen

Nur einen Vorlauf gab es bei den 2020 geborenen Traber-„Fillies“: Von dem eingeschriebenen Dutzend durften dem Regelwerk gemäß Instagram Model und Righteous Resolve auf die Qualifikation verzichten, wovon ihre Trainer Annie Stoebe und John Bax Gebrauch machten.

Von den verbliebenen Zehn fielen folglich nur Zwei durchs Vorlauf-Sieb: die krassen Outsider Shesundertheradar und Proud to be Lindy. Für ihren fünften Sieg in Folge und sechsten „lifetime“ aus lediglich acht Versuchen brachte Åke Svanstedt die für ihr Züchter-Konsortium laufende Special Way als Dritte hinter der von der „8“ in Front gedüsten Secret Volo (von Walner) und Mambacita (von Tactical Landing) unter.

special filly

Foto: ustrottingnews.com

An der Halbmeilenmarke beorderte der Schwede die Walner-Tochter in Spur zwei, die sich auf der folgenden Viertelmeile an die Leaderin heran tankte, an der letzten Ecke die Nase in Front streckte und dann mal weg war. Daran vermochte auch die in ihrem Windschatten lauernde, als Jährling für 510.000 USD verauktionierte Walner Payton kein Stück zu rütteln, die um drei Längen distanziert ebenso unangefochten Platz zwei sicherte.

Heimlicher Star der Prüfung war Walner, der all seine sechs Nachkommen ins 600.000-Dollar-Finale brachte.

An der 384.975 USD reichen Special Way liegt es in einer Woche, die Einschätzung ihres Mitbesitzers George Segal von den Brittany Farms zu untermauern, der nach dem überragenden 1:09,6-Triumph am 30. September in den Bluegrass Stakes zu Lexington gemeint hatte, sie sei vielleicht die beste Stute, die er in seiner langen Zeit je besessen habe.

Breeders Crown - Trot - zweij. Stuten
1609m Autostart, 25.000 USD
1.    Special Way    11,0    Åke Svanstedt    14
    2j.br. Stute von Walner a.d. Special Hill von Muscle Hill
    Be / Zü: Brittany Farms (George Segal), Marvin Katz & Al Libfeld; Tr: Åke Svanstedt
2.    Walner Payton    11,3    Dexter Dunn    42
3.    Mambacita    11,6    Yannick Gingras    137
4.    Silly me Hanover    12,0    Bob McClure    196
5.    Secret Volo    12,0    Brian Sears    463
6.    Life Itself    12,1    Tim Tetrick    831
7.    Blonde Bombshell    12,3    David Miller    90
8.    Tactical Planner    12,5    Tyler Jones    845
9.    Shesundertheradar    13,5    Louis-Philippe Roy    1234
10.    Proud to be Lindy    hdF    Chris Christoforou    1002    
Sieg: 14; Richter: überlegen 3 - 2½ - 2 ¼ - ¼ - 1 ½ - 2 Längen; 10 liefen
Wert: 12.500 - 6.250 - 3.000 - 2.000 - 1.250 USD