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Und das Beste zum Schluss

Großes Finale eines gelungenen Wintermeetings (Foto: M. Bäumel-Schachtner)
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Deutschland

(trab-sr). Was war das doch für ein Wintermeeting in Straubing. So viele Emotionen. Rudi Hallers Comeback-Sieg nach krankheitsbedingter Pause mit Tränen von der letzten Überseite bis zur Siegerehrung. Ferdinand Veits großartiger Überraschungssieg, bei dem der 79-Jährige wie ein Popstar gefeiert wurde und nach dem ihm glatt selbst die Spucke wegblieb. Vier Erfolge an nur einem einzigen Renntag von einer freudestrahlenden Dr. Marie Lindinger. Und als Sahnehäubchen obendrauf tolle Frankreich-Umsätze und beste Kritiken für Straubing aus dem Land des Eiffelturms.

Kann man das überhaupt noch toppen? Ganz bestimmt. Als Krönung hat Straubing satte sechs PMU-Rennen aus Frankreich zugeteilt bekommen, denen sich beim Renntag am Montag noch ein weiteres Rennen anschließt. Der frühe Vogel fängt den Wurm: Der erste Start ist bereits um 10.41 Uhr. Und der frühe Vogel fängt vielleicht auch den Jackpot: Ab dem zweiten Rennen kann die V6 gespielt werden, und exakt 4.690,40 Euro befinden sich im Topf. Ab dem fünften Rennen kann sich jeder Wetter die 1.152,60 Euro in der V3-Finishwette holen. Und im sechsten Rennen wartet noch ein Dreierwett-Jackpot von 1.335,64 Euro darauf zu werden. Der Veranstalter nennt diese Jackpots ganz liebevoll „Ferdi Veit-Jackpots“.

Zum Renntagsauftakt startet auch die V3 mit 1.000 Euro Garantie. Erneut bahnt sich ein heißer Zweikampf zwischen Henri de Jautais (Andreas Geineder) und Kytana (Erich Kubes) an, den der Geineder-Franzose bereits zweimal für sich entscheiden konnte. Dennoch will die Niederländerin erneut dagegenhalten und muss sich dieses Mal auch noch vor Workaholic Diamant (Josef Sparber) fürchten, der in Wien über die Meile nur vom gutklassigen Impensable geschlagen war. Otero (Rupert Schwaiger) und Castello Byd (Robert Pletschacher) liefen zuletzt ordentlich. Bijou Noir (Mario Zanderigo) kommt mit lauter Einser-Formen aus dem Winterwonderland, muss sich nun aber auf Sand bewähren.

Auch im zweiten Rennen wird eine Revanchepartie ausgefochten. Jeronimo (Dr. Marie Lindinger), der eigentlich die größere Bahn bevorzugt, ging beim letzten Straubing-Auftritt glänzend und konnte auch „Pferd des Jahres“ Ocean Eyes (Dr. Conny Schulz) auf den Ehrenplatz verweisen. Der hat aber zuletzt wieder sehr gut gewonnen und wird auf eine Formumkehr aus sein. Velten Chicago (Peter Platzer) hätte nach so vielen Ehrenplätzen den Sieg verdient und hielt sich nach einem Rennen durch die Todesspur sehr gut. Toma Toma (Denise Schuch) gewann Start-Ziel nach klug eingeteiltem Rennen. Finch Hatton TU (Martin Geineder) kam innen noch einmal gefährlich auf und fightete um den Sieg.

Das gewinnreichste Pferd des ganzen Renntags gibt es im dritten Rennen zu bestaunen, einem Amateurfahren, in dem auch die Viererwette angeboten wird: Figov de la Cloue (Marcus Gramüller). Der neunjährige Geldschrank, der fast 227.000 Euro auf seinem Konto hat, traf es in Frankreich zuletzt zu schwer an und wechselte am Faschingsdienstag ins Quartier von Robert Gramüller. Sicherlich wird man den Vigov-Sohn erstmal testen müssen und dieser wird sich akklimatisieren wollen. Beobachten sollte man den Wallach dennoch. Er ist ein tolles Pferd.

Der Gegner könnte aus dem eigenen Stall sein und steht verführerisch im Band. Lord Bianco (Dr. Marie Lindinger) hat die Akklimatisierungsphase schon erfolgreich hinter sich gebracht und wird vom Bandvorteil profitieren. Very Special One (Peter Platzer) ging zuletzt ein tolles Rennen und zeigte, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Winnetou Diamant (Andreas Schwarz) verkörpert gute Klasse, ist aber beim Bänderstart immer ein kleiner Unsicherheitsfaktor. Von vorne muss man auch Flying Chantall (Dr. Conny Schulz) und Primrose (Martin Geineder) für die Viererwette beachten.

Noch einmal sind gleich anschließend die Amateure am Zug. Zazu Diamant wird dem talentierten Sandro Schmid anvertraut, der zwar nicht so viel Erfahrung wie mancher im Feld, aber dafür ein feines Händchen hat. Inaaya (Dr. Marie Lindinger) gewann zuletzt tadellos. Auch Canavaro Wiking (Marion Dinzinger) überzeugte beim Comebacksieg vollauf, braucht aus zweiter Reihe aber ein nicht allzu schweres Rennen. Sly (Denise Schuch) konnte ebenfalls überzeugen.

In ihrer Karriere fehlferfrei noch ungeschlagen ist Marilyn Boko (Peter Platzer). Nach letzten Eindrücken sollte die Fünfjährige das heute auch bleiben. Iathenus Day (Erich Kubes) musste gesundheitsbedingt kurz aussetzen, hätte aber ohne Fehler in der Zielgeraden sein drittes PMU-Rennen en suite gewonnen und muss zum Auftakt der V3-Wette mit Jackpot auch in die Siegzeile. Kingman BR (Lukas Strobl) ist stets eine feste Größe. Othello Venus (Selina Engel) liebt Rennen an der Innenkante und seine Fahrerin.

Undurchsichtiger als es auf den ersten Blick erscheint, ist das sechste Rennen. Der Jackpot macht die Dreierwette zusätzlich attraktiv. Violet F (Erich Kubes) sah bei ihrem Angriff aus hinteren Regionen toll aus. Die Stute würde zwar die erste Startreihe bevorzugen, geht jedoch auch im Speed. Royal Joker (Christoph Schwarz) ist „Mr. Zuverlässig“ und ein Muss für jeden Schein. Poldark Wine (Josef Sparber) konnte gefallen. Gleiches gilt für Gamin de Bertrange (Robert Pletschacher). Der komplizierte Franzose braucht die zweite Startreihe, hat aber dennoch sehr viel Laufvermögen.

Ja, und dann kommt es schon, das große Finale. Und alle fragen sich: Kann Ferdi Veit seinen Sensationssieg vom letzten Renntag wiederholen? Ein Déjà Vu könnte sich schon einstellen, wirft man einen Blick auf die Starter. Denn Samburu (Christoph Schwarz) hat bei seinem Patzer gezeigt, dass es keinen Unschlagbaren gibt. Und Nimrod (Karl Voigt) finishte der Überraschungssieger noch gnadenlos nieder. Vielleicht wird es nach sieben Jahren Durststrecke ja sogar ein Doppelsieg von Ferdinand Veit. Und das Wintermeeting hört auf, wie es begonnen hat: Mit einem weiteren Gänsehautmoment.