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Josef Franzl und Nadine Skoruppa dominieren

Tyron Hill hält Sangria Pellini und Purple Rain knapp auf Distanz (Foto: traberpixx.de)
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Deutschland

(BTV-press) Die Mariendorfer Totensonntag-Veranstaltung war unvergessenen Menschen gewidmet, die ihr ganzes Wirken in den Dienst des Trabrennsports gestellt hatten und es war keine Frage – sie hätten an dem Geschehen auf der Derby-Piste wahrlich ihre Freude gehabt.

Bei eiskaltem, aber sonnigem Wetter setzten sich zumeist die klaren Favoriten durch – allerdings gab es auch eine deftige Überraschung. Die Aufmerksamkeit ruhte diesmal insbesondere auf einem mit 10.000 Euro dotierten Vierjährigen-Rennen und es war zugleich der beste Beweis dafür, dass nicht die Anzahl der Starter sondern ihre Qualität den Reiz einer Prüfung ausmacht.

Denn es nahmen zwar nur fünf Pferde an dem Wettkampf teil – aber sie waren vom Allerfeinsten! Zudem drehte sich alles um die Frage, ob die von Andreas Gläser präsentierte Komino Blue Lagoon nach acht Siegen hintereinander ungeschlagen bleibt.

Lange sah es tatsächlich danach aus. Denn obwohl es in der Startphase einigen gegnerischen Druck gab, wollte Andreas Gläser mit der für 3,1-faches Geld gehandelten Stute partout nicht die von der Position eins aus eroberte Führung aus der Hand geben. Josef Franzl blieb mit dem bei 1,7-fachen Odds notierten Ustinov daher nichts anderes übrig, als mit der Außenspur Vorlieb zu nehmen.

Im Schlussbogen lösten sich beide Duellanten etwas von den weiteren Teilnehmern und es entwickelte sich ein heißer Fight. Erst kurz vor dem Pfosten schob sich Ustinov in 1:13,1/1.900m doch noch an Komino Blue Lagoon vorbei. Beide Pferde verbesserten ihre Rekordmarken erheblich. Und obwohl der Erfolg für Ustinov mit einer Halslänge Vorsprung relativ knapp ausfiel, war die Manier dennoch sehr souverän und der Wallach steht ebenso wie die in allen Ehren unterlegene Konkurrentin vor einer tollen Zukunft. 

Sogar 20.000 Euro Preisgeld gab es im siebten Lauf der Gold-Serie zu verdienen. Und so sehr sich Josef Franzl bereits über den Sieg von Ustinov gefreut hatte, so stolz durfte er nun gemeinsam mit Rolf Dürr – dem Besitzer des Pferdes – auf Tyron Hill sein. Denn der Hengst beherrschte das hochkarätig besetzte Rennen Start-Ziel und wies auf den ersten Metern nicht nur die vehemente Attacke des letztlich drittplatzierten Purple Rain (Robbin Bot) ab, sondern besaß auch noch die Kraft, sich dem Schlussangriff von Sangria Pellini (Michael Nimczyk) zu widersetzen.

Unter Rekordverbesserung auf 1:12,8/1.900m verwies Tyron Hill die speedstarke Stute auf Rang zwei. Das war zweifellos ein kleines Wunder – denn nach einer 2024 erlittenen schweren Beinverletzung war Tyron Hills Rennlaufbahn eigentlich schon beendet. Doch nach einer erfolgreich verlaufenen Operation kehrte Tyron Hill nun dank seines eisernen Willens auf die Erfolgsbühne zurück. Keine Frage: Vor diesem Hengst muss man den Hut ziehen.

Die Veranstaltung begann mit einem Rennen der gewinnarmen Klasse. Für Trouble und Michael Nimczyk entwickelte sich die Prüfung zu einer reinen Pflichtaufgabe. Denn nach einem ruhigen Start flog die dreijährige Stute geradezu spielerisch an ihren Konkurrenten vorbei. Die Braune gewann in 1:16,6/1.900m mit sechs Längen Vorsprung.

Der Goldhelm punktete auch mit Andrala, die zügig nach vorne ging und ihre Gegner auf der Zielgeraden in 1:14,5/1.900m regelrecht verlor. Sogar mit Weile-Vorsprung stürmten Josef Franzl und Henri de Jautais zum Sieg. Das Gespann hatte in einem Trotteur Francais sofort die Führung übernommen und ließ dem 20 Meter schlechter gestellten Gouritch (Thomas Reber) in 1:15,8/2.020m nicht den Hauch einer Chance.

Josef Franzl und Henri de Jautais Foto Marius Schwarz

Neben der von Andrala gewonnenen Prüfung waren noch zwei weitere Rennen mit der TippelTom-Talentförderung verknüpft. Im ersten dieser beiden sah zunächst alles nach einem Erfolg von Eagle Spav und Lasse Grundhöfer aus, die vor den Tribünen an Thai Soho und Nadine Skoruppa vorbei nach vorne vorgestoßen waren und die Ziellinie als Erste überquerten.

Doch die Rennleitung nahm die letzten 400 Meter noch einmal genau unter die Lupe und stellte eine erhebliche Fahrspurveränderung des vermeintlichen Siegers fest. Da der Abstand zu Thai Soho am Zielpfosten sehr knapp war, wurde Eagle Spav hinter die Gegnerin auf den zweiten Rang zurückgesetzt.

Nadine Skoruppa und Camino Foto Marius Schwarz

Damit war für Nadine Skoruppa aber längst nicht alles vorbei – denn mit dem 52,5-Riesenaußenseiter Camino gelang der sympathischen Sportlerin ein geradezu sensationeller weiterer Coup. Nach einem geschonten Verlauf als zweites Pferd innen war der Sechsjährige in 15,9/1.900m genau rechtzeitig zur Stelle und bescherte seiner Fahrerin sowie dem einzigen Gewinner der V7+ Wette (Quote 50.000 : 1) pure Glücksgefühle.   

Wenn schon denn schon – das muss sich Marlene Matzky mit Heavenly Dreamgirl gedacht haben. Denn die Amazone ließ sich im Trabreiten absolut nicht lumpen, ergriff sofort die Initiative und gewann mit ihrer Traumpartnerin in 1:15,2/1.900m mit zweieinhalb Längen Vorsprung Start-Ziel.

Marlene Matzky und Heavenly Dreamgirl Foto Marius Schwarz

Etwas länger ließ sich Dennis Spangenberg mit Alex A’lir Zeit. Aus gutem Grund, denn der Wallach hatte sich schon manche gute Chance durch Unsicherheiten zunichte gemacht. Doch diesmal verkniff sich der Dreijährige, der sich nach Spangenbergs Meinung auf einem sehr guten Weg befindet, alle Eskapaden und gab auf der Schlussrunde klar den Ton an. In 1:16,3/1.900m blieb der Braune mit einer Länge vor Open Minded (Carsten Milek), die noch einen schönen Schlussspurt hinlegte.     

Dennis Spangenberg und Alex A'lir Foto Marius Schwarz

Gesamtumsatz: 84.596,47 Euro. Bahnumsatz: 23.999,90 Euro. Außenumsatz 60.596,57 Euro

Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, 7. Dezember, statt. Beginn ist um 12.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen der achte Lauf der Gold-Serie, der Winter-Pokal der Amateure sowie das Dreijährigen-Rennen um insgesamt 43.000 Euro Preisgeld.

Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, 1. Dezember. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!