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Heinz Kuhsträter - ein Leben im Sulky

Foto: GelsenTrabPark
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Deutschland

Heinz Kuhsträter ist so etwas wie der Methusalem des deutschen Trabrennsports. Am Mittwoch feierte der Krefelder seinen 88. Geburtstag und ist damit der älteste Aktive im HVT-Bereich. Aktiv bleibt Heinz Kuhsträter auch weiterhin, zumindest als Trainer in Castrop-Rauxel, wo er auf dem ehemaligen Gestüt Forstwald die Schützlinge seines Neffen Paul Kuhsträter (mit-)vorbereitet. Seinen Rennhelm hat Heinz Kuhsträter dagegen nach mehr als 70 Jahren im Sulky an den berühmten Nagel gehängt.

Seine frühesten Erinnerungen an den Trabrennsport waren eher unerfreulicher Art. Regelmäßig nahm ihn sein Vater mit zu den Rennen nach Gelsenkirchen, die wegen Fliegeralarms aber teilsweise stundenlang unterbrochen wurden, bevor die Zuschauer die Schutzbunker wieder verlassen durften. Dennoch hatte der Sport den jungen Kuhsträter gefesselt. Drei Jahre nach Kriegsende begann er seine Lehre am Nienhausen Busch bei Trainer Ernst Jung. 16 Siege gelangen ihm als Azubi, 13 davon im dritten Lehrjahr 1951, die ihm das deutsche Lehrlings-Championat bescherten.

1952 legte Heinz Kuhsträter seine Berufsfahrer-, nur zwei Jahre später die Trainerprüfung ab. 1957 machte er sich selbstständig und bezog einen Stall in Gelsenkirchen, der mehr als 60 Jahre lang seine berufliche Wirkungsstätte bleiben sollte. Seine Hochzeit erlebte Kuhsträter in den 1970er Jahren. Mit der Stute Waldburg steuerte er im September 1973 in Dinslaken seinen 500. Sieger. Am Buß- und Bettag triumphierte er mit dem Corsaro-Sohn Viterbo im 80.000-DM-Klassiker Deutschland-Pokal in Hamburg.

793 Fahrersiege weisen die Statistiken für Heinz Kuhsträter insgesamt aus, den letzten am 11. Mai 2003 mit der 172:10-Außenseiterin Dixie Crown - natürlich in Gelsenkirchen. Auf "seiner" Bahn absolvierte er am 1. März dieses Jahres - kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie - mit Katan und Italian Dynamite seine beiden letzten Fahrten. Damit endete eine bewegte, erfolgreiche und vor allem lange Sulkylaufbahn.

Am Sonntag erfolgt im Gelsenkirchener Winnercircle, der dann sicher dicht gesäumt ist, eine kleine Zeremonie für das Urgestein Heinz Kuhsträter.