Großer Schritt Richtung Titelverteidigung

Die Weltmeisterschaft der Berufstrabrennfahrer hatte verhalten begonnen für den Titelverteidiger. Gerade einmal 29 Punkte brachte Rick Ebbinge am Sonntagabend in Wolvega, wo er - obwohl nach Schweden ausgewandert - Heimnimbus besaß, auf sein Konto und reiste als Siebter des Gesamtklassements nach Gelsenkirchen.
Dort standen am Dienstagmittag im Rahmen einer PMU-Matinée die Läufe 6 bis 10 auf dem Programm, nach denen der Niederländer plötzlich mit einem üppigen Punktepolster von 107 Zählern auf Platz eins stand.
Der 39-Jährige legte im GelsenTrabPark mit vollen Segeln los, gewann mit All my Dreams und Grahish Cash gleich die beiden ersten Läufe, beide Male übrigens vor Michael Nimczyk, der in der Heimat zunächst wie befreit agierte.
Einem Ehrenplatz im 8. Lauf hinter dem Neuseeländer Orange Blair mit Karin folgte im Durchgang 9 mit Karl Bianco gleich ein weiterer Volltreffer, bevor Ebbinge im 10. Lauf Villeneuf auf Rang zwei steuerte.
Zum Abschluss in Gelsenkirchen gab es ein WM-Novum. Mit Miodrag Pantic, der mit Halo Am auf die Offensivkarte setzte und in Tagesbestzeit von 1:12,7/2000 Meter überlegen voraus war, gewann erstmals ein Serbe einen WM-Lauf.
Einen herben Dämpfer musste am zweiten WM-Tag der Kanadier Doug McNair hinnehmen, der nicht annähernd seine überragende Wolvega-Form erreichte und vom ersten auf sechsten Platz zurückfiel. Auf Medaillen-Kurs blieb dagegen Australiens Peter McMullen, der um nur einen Rang hinter die in Gelsenkirchen fleißig punktende Hanna Huygens zurückfiel.
Nur geringfügig Boden gut machte Michael Nimczyk, der sich nach dem verheißungsvollen Auftakt im Park nicht mehr in Szene setzen konnte, die rote Laterne aber immerhin an Rodney Gatt (Malta) abgab.
Am Nachmittag reiste der Tross weiter ins belgische Mons, wo am Mittwochabend die Läufe 11 bis 15 anstehen. Am Donnerstag fliegt die Gruppe dann von Brüssel aus nach Berlin, nutzt den freien Tag für Sightseeing in der deutschen Hauptstadt, bevor es am Freitagabend auf der Derbybahn ins große Finale geht.