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Französische Note am PMU-Renntag

Pierre Vercruysse zeigt seine ganze fahrerische Klasse und catcht Ciao Amore zum Sieg im Marathon-Hauptlauf, Wild Viking gewinnt das Champions-Rennen.

Am Sonntag bot Berlin-Mariendorf einen PMU-Renntag mit sportlichen Leckerbissen: Im Mittelpunkt stand natürlich der Hauptlauf zur Serie 1 des Vier- und Fünfjährigen-Marathons, der einige Stars der Generationen 2010 und 2011 auf die Derbybahn gelockt hat. Die älteren Pferde trafen sich zum Champions-Rennen Nr. 7 und mussten sogar noch einen weiteren Weg absolvieren - 3100 Meter waren gefordert. Ein besonderer Gast war aus Frankreich angereist: Pierre Vercruysse besuchte zum ersten Mal die deutsche Landeshauptstadt und nahm mehrfach die Fahrleinen in die Hand.

Bei den Vier- und Fünfjährigen war der Bänderstart die erste Herausforderung. Louisdor war als erster in der Luft, aber schnell auspariert. Seinem Beispiel folgte Breeders Crown-Sieger Ginger Heldia, der wiederum Star Potential zu einem Gangartwechsel inspirierte. Die beiden Vierjährigen waren noch vor dem ersten Bogen aus dem Rennen, das Medusa sodann anführte, außen begleitet von Jamil Cortina, innen dahinter Ciao Amore.

Ciao Amore

Jamil Cortina und Louisdor übernahmen nacheinander aus der Außenspur das Kommando, Greenspan wiederum blieb außen hängen und führte eine Runde lang die Todesspur an. Ciao Amore und Pierre Vercruysse fanden sich somit auf der letzten Gegenseite am Ende des Feldes wieder - was den Franzosen nicht aus der Ruhe brachte. Als letztes Pferd kam der Fünfjährige in die Gerade und wurde vom Ex-Weltmeister richtig schnell gemacht, überrannte an der Außenseite das gesamte Feld und hatte das Rennen genau auf der Linie gewonnen (14,6 / 2500 Meter Bänderstart; Foto links), vor dem tapfer kämpfenden Greenspan und Louisdor.

"Ich habe unterwegs seine Reserven geschont und dadurch war am Ende natürlich noch einiges möglich, ich habe ihm absolut vertraut", gab Vercruysse nach der Siegerehrung zu Protokoll. Dass die Kulissen des Zaums sich nicht richtig ziehen ließen und somit ein Handicap waren, war angesichts des Sieges natürlich gleich vergessen. Siegtrainer Josef Franzl, der einen Glanztag erwischt hatte, konnte den Erfolg aus dem Sulky von Stacelita verfolgen, die auf der Zielgeraden nicht zulegen konnte und ohne Geld in den Stall zurückkehrte.

Wild Viking

Im zweiten Hauptrennen des Tages, dem 7. Champions-Rennen, konnte Pierre Vercruysse mit dem disqualifizierten Zizou AM nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen, doch trotzdem war das Rennen spannend bis zum Schluss.

Zunächst übernahm Oncoming Diamant das Kommando und führte das Feld über die zweieinhalb Bahnrunden. Erst im Schlussbogen kam Dynamik ins Feld, als Josef Franzl aus der Todesspur dDruck machte und Indio Corner nach vorn beorderte und den Piloten zum Kampf stellte. Es sah schon nach einem sicheren Sieg für den Wallach aus, doch Rudi Haller gelang es noch den lange hinter Oncoming Diamant festsitzenden Wild Viking auf freie Bahn zu beordern und richtig schnell zu machen.

Mit den letzten Schritten kämpfte sich der Siebenjährige an Indio Corner vorbei und schnappte sich in 15,9 / 3100 Meter den Sieg. Charming Oreau verdrängte noch Oncoming Diamant vom Bronzerang.

Josef Franzl konnte angesichts des Sieges und eines starken Ehrenplatzes in den beiden Hauptrennen schon zufrieden sein, weitere Siege als Fahrer und Trainer machten ihn zum Mann des Tages: Peron Viking, Nileo und Samir (gefahren von Christoph Pellander) sorgten für einen lupenreinen Hattrick in den ersten drei Rennen, nach Ciao Amore folgte noch ein Volltreffer mit Rossini Diamant.

 

Die Kollegen von hauptstadtsport.tv haben natürlich auch diesen Renntag in bewegten Bildern zusammengefasst: Video

 

Fotos: Marius Schwarz, www.traberpixx.de

(02.11.2015)