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Perfekte Kistenfahrten zum 1.000.

Ehrenrunde Nr. 1000 mit Emilion: Stefan Persson (Foto: travronden.se)
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Schweden

Jägersro, Dienstag, 18. Januar 2022. Ein erstklassiger Vertreter war Stefan Persson dem erkrankten, wie für Gelsenkirchen auch für Jägersro absagenden Michael Nimczyk und verwandelte beide „Kistenfahrten“ souverän. Größtes Fragezeichen für die auf 16:10 heruntergehandelte Chic Bi war über 1.640 Meter Startplatz „1“, weil die The-Bank-Tochter keine Blitzbeginnerin ist.

Persson ließ äußerste Vorsicht walten, hatte Glück, dass ein schneidiges Trio das Feld im Kampf um die Führung rasch auseinander riss, und konnte so die Vierjährige in Spur zwei lavieren. Dort ging es zügig voran, und nach 500 Metern übernahm sie das Kommando. Der Rest war fast ein Kinderspiel, denn obwohl ihr Finegartner aus dritter Außenposition gehörig auf die Pelle rückte, behielt sie das Heft unter einigen Aufmunterungen sicher mit Hals-Vorsprung in der Hand. 30.000 Kronen wert war der zweite Schweden-Treffer der Stute, die ihre Bestmarke auf 1:14,6 schraubte, Nummer 999 war’s für den in den letzten beiden Saisons enorm in den Vordergrund gerückten, in Halmstad heimischen Persson.

Nummer 1.000 folgte drei Rennen später wiederum mit einem Nimczyk-Trotter. Auch Emilion durfte mit einer exzellenten Startnummer (3) loslegen, auch der zuweilen etwas knifflige Wallach gehorchte dem 48-jährigen aufs Wort, der ihn fehlerlos, doch mit rund 20 Meter Rückstand auf die von Vegan Face übernommene Spitze abbrachte. Nach 900 Metern kreuzte der von Jean-Pierre Dubois gezüchtete und wie Chic Bi für Karin Walter-Mommert sich ins Zeug legende Sam-Bourbon-Sohn an der Seite des „Veganers“ auf, spielte eine halbe Runde den interessierten Begleiter und begann ihn dann in bestechender Manier mit Haut und Haaren zu fressen.

Stefan Persson (1)

(Foto: atg.se)

3½ Längen vor dem speedigen Express A.P. kassierte Emilion für seine erstklassige 1:14,0/2140m-Vorstellung 35.000 Kronen (3.380 Euro). Es war zugleich aus zehn 2022er Versuchen der fünfte Volltreffer der Nimczykschen Schweden-Filiale; dazu kommen vier Ehrenplätze. Wie groß der Respekt ist, den sich die Deutschen binnen kürzester Zeit erarbeitet haben, beweist ein Blick auf die Sieg-Odds: Trotz mauer Formen - nur ein Ehrenplatz als Zählbares aus den letzten fünf Auftritten - notierte der Siebenjährige bei 26:10 als Favorit.

Gelungenes Comeback

Trotz bis zu 60 Meter Zulage, die er im Januari-Stayern als Einziger aufgebrummt bekommen hatte, und einer viermonatigen Pause war Conrad Lugauers Ferrari Sisu über 3.200 Meter überlegene Ware. Marc Elias ließ den nach 800 Metern den Kontakt zu den restlichen Acht herstellenden Derby-Zweiten von 2019 800 Meter vorm Ziel von der Leine. Wie ein Pfeil fegte der Djali-Boko-Sohn an den vorderen Paaren vorbei, war im Scheitel der Schlusskurve vorn und im Ziel acht Längen voraus nach 1:14,2/3200m um 40.000 Kronen reicher.

Es war der neunte Treffer „lifetime“ aus 45 Versuchen für den Ferrari, dessen Konto nun bei 3.680.734 Kronen steht. „Mit der letzten Saison waren wir nicht zufrieden, also haben wir eine Pause eingelegt. Es war ein trotz der gewaltigen Zulage recht einfaches Rennen für ihn - perfekt, um nach der Auszeit wieder einzusteigen. Auf der letzten Überseite zeigte er sich bärenstark. Bleibt zu hoffen, dass dies der erste Schritt auf dem Weg zu Besserem war. Sein Fokus liegt auf den schwedischen und französischen Langstrecken-Rennen“, war Elias mit dem Comeback rundum zufrieden.